Covid-Infektionen
Gefahr? So viele Geimpfte stecken sich mit Corona an
28.7.2021, 08:05 Uhr
Rund 50 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ist bereits doppelt geimpft und genießt die neuen Freiheiten, die mit einem vollständigen Impfschutz einhergehen: Keine Kontaktbeschränkungen mehr, keine Corona-Schnelltests oder Quarantäne nach dem Urlaub im Risikogebiet. Angesichts steigender Inzidenzzahlen fragen sich viele: Wie oft stecken sich Geimpfte überhaupt mit dem Corona-Virus an?
Bislang meldeten die Gesundheitsämter dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) insgesamt 2740 Corona-Infizierte mit vollständigem Impfschutz. (Stand 26.07.2021) Ein vollständiger Impfschutz besteht dann, wenn nach einer abgeschlossenen Impfserie mindestens zwei Wochen vergangen sind.
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) führt seit Beginn der Impfkampagne ein kontinuierliches Monitoring von Impfdurchbrüchen durch und veröffentlicht die Ergebnisse jeden Donnerstag in einem Impfbericht.
In der Altersgruppe der unter 18-Jährigen wurden seit dem 1. Februar lediglich 34 positive Fälle (asymptomatisch und symptomatisch) registriert, bei den 18-59-Jährigen waren es bislang 5619 Fälle, bei den über 60-Jährigen infizierten sich 6682 Personen trotz doppeltem Impfschutz.
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Wichtig zu wissen: Die Wirksamkeit der verschiedenen Impfstoffe bezieht sich auf den Krankheitsverlauf. "Eine Infektion nach abgeschlossener Impfung bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Corona-Schutzimpfung keinen Schutz bietet. So kann eine Impfung, auch wenn es zu einer Infektion kommt, den Krankheitsverlauf asymptomatisch bzw. relativ mild und kurz verlaufen lassen und damit auch einen schweren Krankheitsverlauf oder auch eine Hospitalisierung verhindern", so ein Ministeriumssprecher des LGL.
Zur Frage, wie infektiös geimpfte Personen sind, verweist das LGL auf Studien der Ständigen Impfkommission (STIKO). Die Virusausscheidung bei Personen, die sich trotz doppeltem Impfschutz mit dem Coronavirus infiziert haben, sei stark reduziert und das Übertragungsrisiko deutlich vermindert, heißt es dort. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person, die trotz Impfung erkrankt und Viren ausscheidet, auch infektiös sein kann.
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Der Großteil der bislang beim RKI registrierten Covid-19-Infizierten war also nicht geimpft. Die geschätzte Impfeffektivität, also die Wirksamkeit der Corona-Impfungen, liegt in der Altersgruppe 18-59 Jahre laut dem RKI bei ca. 89 Prozent, bei den über 60-Jährigen bei 87 Prozent. Zahlen, die Hoffnung machen.
Obwohl das Risiko einer Infektion auch für Geimpfte weiterhin besteht, senkt eine Corona-Impfung nicht nur das Risiko schwer zu erkranken sondern auch, das Virus weiterzutragen.
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