Behörden sind besorgt

Gefürchteter Schädling nähert sich Süddeutschland - Invasive Käferart verbreitet sich

8.7.2024, 08:09 Uhr
Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt ursprünglich aus Asien und ernährt sich von mehr als 300 Wirtspflanzen.

© IMAGO/imagebroker Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt ursprünglich aus Asien und ernährt sich von mehr als 300 Wirtspflanzen.

Wo er sich einmal niederlässt, da bleibt nicht mehr viel übrig - der Japankäfer ist ein gefürchteter Schädling, der katastrophale Folgen mit sich bringen kann. Auf seinem Speiseplan stehen über 300 Pflanzenarten, darunter besonders Rosen, Apfel- und Steinobstbäume, Sträucher wie Haselnuss, Brom- und Himbeeren, Mais, Weinreben sowie weitere Baum- und Straucharten. Als invasive Art hat der Käfer zudem keine natürlichen Fressfeinde in Europa.

"Oberstes Ziel ist es, die Verbreitung des Schädlings zu stoppen", so Vertreter des kantonalen Pflanzenschutzdienstes und der Stadtgärtnerei Basel-Stadt. In der Schweiz und der EU gilt der invasive Schädling als prioritärer Quarantäneorganismus, hat somit ein hohes wirtschaftliches Schadpotential und unterliegt der Melde- und Bekämpfungspflicht.

Wie erkennt man den Schädling?

Der Pflanzenschutzdienst der Stadtgärtnerei Basel-Stadt beschreibt den Käfer wie folgt: Japankäfer sind nur circa einen Zentimeter groß. Sie gleichen den einheimischen Mai- und Junikäfern sowie Gartenlaubkäfern. Als besondere Erkennungsmerkmale gelten bei den Käfern fünf kleine weiße Haarbüschel, die sie auf jeder Seite haben, sowie zwei größere am hinteren Körperende. Ihre Flügel schimmern metallisch kupferfarben, während Kopf und Körper grünlich glänzen.

Die Bekämpfung der invasiven Spezies

38 Exemplare der invasiven Spezies wurden im Kanton Basel-Land auf dem Gelände der Stadtgärtnerei in der Gemeinde Münchenstein in einer aufgestellten Lockfalle gefunden. Eine Befallzone wurde nun circa einen Kilometer um den Fundort herum gekennzeichnet, wie die Gemeinde Münchenstein verkündet. Dort herrscht Bewässerungsverbot, denn die Larven sind auf Bodenfeuchtigkeit angewiesen. Ein weiterer Umkreis von fünf Kilometern ist Pufferzone. Somit sind auch Teile der Gemeinden Grenzach-Wyhlen und Weil am Rhein (Landkreis Lörrach) Beobachtungsgebiet. In diesen Zonen ist ein dichtes Netz an Fallen aufgestellt, um die mögliche Ausbreitung dicht zu überwachen.

Ebenfalls soll die Verbreitung der Eier oder Larven verhindert werden. Es darf kein Grünmaterial, Kompost oder Erde aus der Pufferzone in andere Gebiete transportiert werden, so die Allgemeinverfügung des Schweizerischen Pflanzenschutzdienstes. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe sieht die Bedrohungslage für Baden-Württemberg durch den nahen Fund immens verstärkt und arbeitet eng mit dem kantonale Pflanzenschutzdienst zusammen.

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