Unglück
Gesamter Strandabschnitt gesperrt: Toter und Verletzter bei Haiangriff in Ägypten
29.12.2024, 17:34 UhrBei einem Haiangriff im Südosten Ägyptens sind ein Tourist aus Italien getötet und ein weiterer verletzt worden. Umweltministerin Jasmin Fuad kündigte eine gründliche Untersuchung des Vorfalls an. Der betroffene Strandabschnitt in Marsa Alam am Roten Meer werde für zwei Tage gesperrt.
Den Angaben des Ministeriums zufolge ereignete sich die Attacke im tiefen Wasser außerhalb des eigentlichen Schwimmbereichs. Laut den italienischen Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos handelte es sich um zwei Italiener. Ansa bezeichnete den Getöteten außerdem als "Taucher".
Schlechter Ruf, vor allem dank Hollywood
Haiangriffe sind weltweit relativ selten, jedes Jahr sterben viel mehr Menschen beispielsweise durch Schlangenbisse, durch Hundeattacken oder werden sogar durch Kühe getötet. Diese Tode sorgen allerdings für weniger Aufsehen.
Die Angst vor den großen Raubfischen speist sich von der Urangst des Menschen vor allem, was knapp hinter dem Horizont des Tageslichts lauert - und hält dank Hollywood bis heute nach. Nachdem "Der Weiße Hai" in die Kinos kam, entstand eine solche Panik, dass beliebte Badestrände in der Hauptsaison teils wie leergefegt waren. Dabei sind Haie nicht ansatzweise so schlimm wie ihr Ruf.
Verletzt oder tötet ein Hai einen Menschen, wird das von Medien weltweit verbreitet, denn Haiangriffe sind aufsehenerregende schlechte Nachrichten, also - und so zynisch das klingt - gute Presse.
Einzelfälle wie der jüngste Angriff in Ägypten gehen um den Globus und suggerieren eine vermeintliche Häufigkeit, die aufgrund der medialen Aufmerksamkeit eine unverhältnismäßige Angst erzeugt. Dabei stehen die Chancen, von einem Hai angegriffen zu werden, laut "ARD" bei 1:11,5 Millionen. Zum Vergleich: Ein Sechser im Lotto liegt bei 1:14 Millionen. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Autounfall zu sterben, liegt einer Kalkulation der "Universität Innsbruck" zufolge dagegen bei 1:7000 - sie ist damit rund 1.643 mal höher als einem Hai zum Opfer zu fallen. Trotzdem steigen täglich Menschen in ihre Autos - die wenigsten wohl mit dem Hintergedanken, dass es ungefährlicher gewesen wäre, in Haigewässern zu schwimmen.