Kliniken & Co. betroffen

Große Streikwelle im öffentlichen Dienst in Mittelfranken - Hier drohen Einschränkungen

Antonia Plamann

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10.02.2025, 17:48 Uhr
In dieser Woche kommt es im öffentlichen Dienst erneut zu Streiks.

© NEWS5 / Lars Haubner/NEWS5 In dieser Woche kommt es im öffentlichen Dienst erneut zu Streiks.

Bereits vergangene Woche wurden Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Stadtwerken in Ansbach und Rosenheim zum Ausstand aufgerufen.

Nachdem die Arbeitgeberseite bei der ersten Verhandlungsrunde in der Tarifrunde öffentlicher Dienst überhaupt kein Angebot vorgelegt hatte, streiken in dieser Woche Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Mittelfranken, wie ein Sprecher von Verdi am Montag mitteilt. Am 17. und 18. Februar soll mit den Arbeitgebern weiterverhandelt werden.

Wo soll gestreikt werden?

Die Streikwelle begann bereits am vergangenen Donnerstag in Ansbach und setzt sich nun in den weiteren Städten der Region fort.

Betroffen sein können laut "dpa" Stadtverwaltungen, Bauhöfe, Abfallwirtschaftsbetriebe, Straßenreinigungen, Autobahnmeistereien, Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen und vereinzelt auch Kitas. In vielen Städten sind zudem Demo-Züge und Kundgebungen geplant.

Im Einzelnen stehen demnach München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Erlangen, Fürth, Bayreuth, Hof, Bamberg, Coburg, Forchheim, Neumarkt, Schwandorf, Landshut, Passau, Rosenheim, Traunstein, Altötting, Würzburg, Aschaffenburg, Schweinfurt, Ingolstadt und Kösching auf der Liste der Gewerkschaft.

Streiks in der Region

Für Donnerstag, 13. Februar 2025, ist ein ganztägiger Warnstreik der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Nürnberg angekündigt. Am Donnerstag wird in der Nürnberger Stadtverwaltung, der Abfallwirtschaft sowie den Kliniken gestreikt. Wie die Stadt am Montag mitteilt, folgen diesem Aufruf auch Mitarbeitende im Jugendamt. Der Allgemeine Sozialdienst sowie die Kinderschutz-Hotline, Telefon 09 11 / 2 3133 33, seien aber uneingeschränkt erreichbar. Auch städtische Einrichtungen der Kindertagesbetreuung (Krippen, Kita, Horte) können von den Warnstreiks betroffen sein, sofern die Beschäftigten in den jeweiligen Einrichtungen an diesem Tag die Arbeit niederlegen, erklärt die Stadt weiter. Für den angekündigten Warnstreiktag gebe es keine Notbetreuung.

Auch bei den Service und Beratungsstellen sowie der Jugendamtsverwaltung kann es am Streiktag zu einer eingeschränkten Erreichbarkeit kommen.

Auch der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Nürnberg (ASN) ist am Donnerstag und Freitag vom Streik betroffen. Das bedeutet, dass an diesen Tagen voraussichtlich keine Leerung der Rest und Bioabfallbehälter stattfindet, so die Stadt. Die Abfuhr werde in der darauffolgenden Woche nachgeholt. Auch andere Dienstleistungen des ASN werden betroffen sein. So bleiben am Donnerstag und Freitag, 13. und 14. Februar, die Reststoffdeponie Süd, Marthweg 201, sowie die Gartenabfallsammelstellen geschlossen. Die Wertstoffhöfe hätten hingegen regulär geöffnet.

Zusätzlich hat Verdi in Mittelfranken an mehreren Standorten zu gemeinsamen Streiks aufgerufen.

In Fürth sind am Mittwoch das Klinikum sowie die infra betroffen.

Erlangen, Dienstag, 11.2. 8:30 Uhr am Bauhof, 10 Uhr Demonstration zum Rathaus, dort Abschlusskundgebung gegen 10:45 Uhr.

Fürth, Mittwoch, 12.2: Demonstrationszüge vom Klinikum und der Infra (Treffpunkt dort jeweils 7:45 Uhr) zum Rathaus, dort Kundgebung ab 9:30 Uhr.

Nürnberg, Donnerstag 13.2.: Demonstrationszüge von Klinikum Nürnberg Nord (Treffpunkt 7:30 Uhr), dem Rathaus (8:00 Uhr) und der N-Energie zum Kornmarkt, dort Abschlusskundgebung ab 10:00 Uhr.

Forderungen von verdi

Die Streikenden fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens 350 Euro, 200 Euro mehr für Auszubildende, sowie drei zusätzliche freie Tage, mehr Zuschläge für besondere Belastungen, die Einführung eines "Meine Zeit"- Kontos mit Wahlmöglichkeiten zwischen mehr Geld und mehr Freizeit. Sie wollen dabei auch auf die Überlastungssituationen und den Personalmangel in der öffentlichen Daseinsvorsorge aufmerksam machen.

Nach Verdi-Informationen zeigten Arbeitgeber hierfür bislang jedoch kein Verständnis. Auch ein Angebot von ihrer Seite wurde noch nicht vorgeschlagen.

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