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Größtes Zoogeschäft der Welt meldet Insolvenz an: So geht es für Mitarbeitende und Tiere weiter

Sara Denndorf

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24.12.2024, 15:20 Uhr
"Zoo Zajac" in einer Blechhalle in Duisburg ist nach eigener Einschätzung das größte Zoofachgeschäft der Welt.

© STEFANxAREND/Imago FUNKE Foto Services "Zoo Zajac" in einer Blechhalle in Duisburg ist nach eigener Einschätzung das größte Zoofachgeschäft der Welt.

Von riesigen Schlangen bis hin zu süßen Meerschweinchen, von exotischen Vögeln bis hin zu heimischen Katzen, von Hundeleinen bis hin zu Teichpflanzen: Insgesamt 3.000 Tierarten sind im Fachgeschäft "Zoo Zajac" auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern ebenso zu finden wie sämtliches Zubehör. Das Geschäft in Duisburg gilt laut dem Guinness-Buch der Rekorde als größtes Zoogeschäft der Welt, erlangte zuletzt aber auch aus anderen Gründen deutschlandweit Bekanntheit: Immer wieder protestierten Tierschützer und kritisierten "Zoo Zajac" für dessen Handel mit Hundewelpen. Diesen Verkauf hatte das Unternehmen 2023 gestoppt.

Nun steht es aus einem weiteren, nicht erfreulichen Grund im Fokus: Das Zoofachgeschäft hat Insolvenz angemeldet. Das teilte die Firma "Rechtsanwälte Anchor", welche in Person von Rechtsanwältin Sarah Wolf zur vorläufigen Insolvenzverwaltung bestellt wurde, in einer Pressemitteilung mit.

Dabei boomte das Geschäft beispielsweise in der Corona-Zeit, als sich zahlreiche Menschen ein Haustier gegen die Einsamkeit der Isolation angeschafft hatten. Mitunter, so berichtet es der "WDR", soll der Jahresumsatz in Spitzenzeiten bei 15 Millionen Euro gelegen haben. Nun aber, zwei Jahre nach dem Tod von Unternehmensgründer Norbert Zajac, steckt das Duisburger Fachgeschäft in finanziellen Schwierigkeiten.

Als Gründe nennt "Anchor" in der Pressemitteilung unter anderem die drastisch gestiegenen Einkaufspreise, die Kosten für Energie und Transport sowie auch neue Regelungen für Tierhaltung. "Konkreter Auslöser für den Insolvenzantrag waren dann mehrere gescheiterte Kreditverhandlungen für eine weitere Zwischenfinanzierung", heißt es weiter.

Trotz der Insolvenz läuft der Betrieb weiterhin uneingeschränkt weiter, die Situation für die rund 150 Mitarbeitenden sowie für die Tiere sie bereits geklärt: Demnach erhält die Belegschaft Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Die Versorgung der Tiere über die Feiertage hinweg sei gewährleistet. Laut Rechtsanwältin Wolf sei eine Sanierung möglich: "Die Voraussetzungen für eine Sanierung sind gut. Wir werden rasch einen strukturierten Investorenprozess aufsetzen." In den kommenden Tagen beginnt die Suche nach einem möglichen Investor.

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