Gunter Sachs ist tot

8.5.2011, 13:28 Uhr
Gunter Sachs ist tot

© dapd

Der legendäre Playboy Gunter Sachs ist nach übereinstimmenden Medienberichten tot. Der schwerreiche Unternehmenserbe hatte sich als Fotograf und Kunstsammler einen Namen gemacht. „Bunte“ und „Focus Online“ meldeten Sachs' Tod am Sonntag ebenso wie die französische Nachrichtenagentur AFP, die sich auf die Stiftung seiner Ex-Ehefrau und Schauspielerin Brigitte Bardot berief. Sachs wurde 78 Jahre alt.

Nach Angaben der „Bunten“ soll Sachs in seinem Haus im Schweizer Prominentenort Gstaad tot aufgefunden worden sein. Dies wurde aber weder von der Polizei in Gstaad noch von der übergeordneten Kantonspolizei Bern bestätigt. Auch die Stiftung von Bardot äußerte sich nicht zu Einzelheiten des Ablebens. Der Privatsekretär von Gunter Sachs habe den Tod bestätigt, aber keine weiteren Umstände genannt. Brigitte Bardot sei unterrichtet worden und „am Boden zerstört“, hieß es vonseiten ihrer Stiftung.

Beisetzung im Familienkreis

Die französische Filmschauspielerin, die in den 1960er Jahren ein Weltstar war, habe in den letzten 20 Jahren ein sehr enges Verhältnis zu ihrem Ex-Mann behalten. Bardot und Sachs hatten 1966 glamourös geheiratet, doch drei Jahre später waren sie wieder geschieden.

Sachs wurde am 14. November 1932 auf Schloss Mainberg in Franken geboren und war der Erbe der Kugellager- und Motorenwerke Fichtel & Sachs. Er hinterlässt seine dritte Ehefrau, Mirja Larsson, ein ehemaliges schwedisches Fotomodell, und drei Söhne. Sachs' Vater Willy hatte sich 1958 in seinem Jagdhaus das Leben genommen. Nach Informationen von „Focus Online“ soll Sachs am Freitag in seinem Wohnort Gstaad im engsten Familienkreis beigesetzt werden.

Bewusster Verzicht auf Statussymbole

Sachs hat die Medien und damit die Öffentlichkeit vor allem in Deutschland immer wieder fasziniert. Er selber wusste, dass er zu den „aussterbenden Playboys“ gehört. Er sagte dazu einmal, er habe beim Werben um weibliche Sympathien bewusst auf Statussymbole verzichtet. „Mit Sportwagen und teuren Anzügen kann man zwar auf sich aufmerksam machen, nachhaltig beeindrucken kann man Frauen damit aber nicht.“ Männer sollten daher bewusst ihre Ausstrahlung einsetzen und Charakter zeigen, meinte Sachs.

Dabei wusste Sachs seinem extravaganten Lebensstil auch immer eine ernsthaftere Seite entgegenzusetzen. So war er bis Ende der 1970er Jahre Aufsichtsratsmitglied bei Fichtel & Sachs. Er war außerdem mehrfach ausgezeichneter Dokumentarfilmer und Fotograf. Ab Mitte der 1960er Jahre baute der Unternehmer recht erfolgreich zudem eine internationale Kette von Modeboutiquen auf. Außerdem besaß Sachs als Kunstsammler eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa. In Hamburg hatte er zeitweilig eine eigene Galerie. In München, Lausanne, London und New York unterhielt er Fotostudios und veröffentlichte Fotobände.

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