Beziehungen
Zum Tag des Kusses: Fünf Gründe, wieso Küssen gesund ist
6.7.2023, 08:00 UhrIn diesem Artikel:
Küssen, Knutschen, der Schmatzer oder ein Bussi: Das wortwörtliche Lippenbekenntnis der Liebe ist ein Zeichen von Zuneigung und Leidenschaft. Neben der emotionalen Bestätigung kann das Küssen aber noch viele andere positive Folgen für uns haben. Was viele nicht wissen - Küssen ist gesund.
Wann der Tag des Kusses ist, warum es ihn gibt und warum Küssen gesund ist, lesen Sie hier.
Wann ist der Internationale Tag des Kusses?
Das Küssen wird besonders am 6. Juli geehrt, dem Internationalen Tag des Kusses. Statt der Liebe und den Emotionen, die einen Kuss begleiten, soll hier besonders die Handlung im Vordergrund stehen. Den kuriosen Aktionstag haben wir wohl James Belshaw und Sophia Severin zu verdanken.
Das Pärchen aus London hat am 6. Juli 2005 einen Weltrekord in Dauerknutschen aufgestellt, berichtet "ZDF". Ganze 31 Stunden, 30 Minuten und 30 Sekunden lang küssten sich die Liebenden. Um an den Weltrekord zu erinnern, wurde der Welttag des Kusses in Leben gerufen. Mittlerweile hat ein anderes Paar aber den Rekord geknackt. Ein Paar aus Thailand hat einen 58-Stunden-Kuss abgeliefert.
Übrigens: Den Tag der Liebe begehen wir am 14. Februar, auch als Valentinstag bekannt.
Küssen versetzt uns in (positiven) Stress
Das Küssen hat Einfluss auf den gesamten Körper. "Genau genommen bedeutet ein Kuss für den Körper Stress, allerdings positiver Art. Und gleichzeitig machen uns die freigesetzten Hormone auch auf eine angenehme Art und Weise ein klein wenig unzurechnungsfähig", so Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER GEK gegenüber der Krankenkasse Barmer.
Während dem Liebesbekenntnis schüttet unser Körper einen regelrechten Hormon-Cocktail aus. Glückshormone wie Serotonin und Endorphin werden freigesetzt, während andere Hormone wie Adrenalin und Dopamin unser Schmerzempfinden und negativen Stress hemmen. Insgesamt entspannt sich unser Körper.
Küssen stärkt das Immunsystem
Küssen ist aber nicht nur gut für die Seele, sondern auch für den Körper. Beim Kuss nehmen wir auch den Speichel unseres Gegenübers auf. Innerhalb eines zehnsekündigen Kusses tauschen wir damit etwa 80 Millionen Bakterien aus, erklärt Sebastian Hahnel, Leiter der Zahnärztlichen Prothetik und Werkstoffkunde am Universitätsklinikum Leipzig in einer Pressemitteilung. Der Austausch kann förderlich für unser Immunsystem sein und die eigene Bakterienlandschaft diversifizieren.
Durch das Küssen kommt somit unser Abwehrsystem in Schwung, da es versucht, die vermeintliche Gefahr zu bekämpfen. Das Küssen wirkt dann ein wenig wie eine Schluckimpfung. "Das kann ein wirkungsvoller Schutz vor zukünftigen Erkrankungen sein", so Marschall.
Küssen bringt den Kreislauf in Schwung
Wenn wir uns küssen, beschleunigen sich Herzschlag und Puls, die Körpertemperatur und der Blutdruck steigen und man atmet schneller. Für die Herzgesundheit kann dies durchaus förderlich sein: Beim Küssen steigt der Herzschlag bei Männern auf etwa 110, bei Frauen auf etwa 108 Schlägen pro Minute.
"Wer sich nur wenige Minuten täglich küsst, tut seinem Herzen schnell etwas Gutes. Intensives Küssen bringt den Kreislauf in Schwung und fördert gleichzeitig die Durchblutung. Die Pumpleistung des Herzens wird deutlich verbessert und der Muskel gestärkt. Außerdem sinkt das Risiko für Bluthochdruck merklich", erklärt Dr. Heribert Brück, Pressesprecher des Bundesverband Niedergelassener Kardiologen.
Küssen macht fit
Wer keine Lust auf das Fitnessstudio hat, könnte es auch einfach mit Küssen versuchen. Zugegeben für die Kalorienverbrennung ist das Küssen nicht ganz so effektiv wie der Sport, bei einem intensiven Zungenkuss verbrennen wir aber immerhin zwischen 5 und 26 Kalorien pro Minute. Ein normaler Kuss verbrennt ungefähr zwei bis drei Kalorien pro Minute, so Joseph S. Alpert, Chefredakteur des American Journal of Medicine. Wie "anstrengend" ein Kuss ist, ist davon abhängig, wie viele Gesichtsmuskeln wir dabei nutzen. Das kann von einem Küsschen bis zu einem intensiven Kuss zwischen zwei und 34 Gesichtsmuskeln variieren. Dieses Muskeltraining soll somit wohl auch Gesichtsfalten vorbeugen.
Küssen stärkt die Beziehung
Psychologe Wolfgang Krüger behauptet, dass das Küssen für eine Beziehung wichtiger ist als Sex, berichtet "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Über die Lippen kann man nämlich den wahren Zustand einer Beziehung erkennen. "Das mag vielleicht seltsam klingen, aber Küssen ist etwas viel Intimeres als Sex. Sexualität kann auch sehr distanziert sein, indem ein Programm abgespult wird", so Krüger.
Küssen ist dagegen spontaner und man muss im Moment auf sein Gegenüber reagieren. "Eine Beziehung, in der nicht mehr geküsst wird, hat den Charme einer Jugendherberge", erklärt der Therapeut gegenüber dem Nachrichtenportal.