Aufpassen
Haben Sie dieses Schreiben erhalten? Vorsicht! Verlust der eigenen Daten droht
12.11.2024, 13:56 UhrKriminalität im Internet gibt es gefühlt zehn Minuten später, nachdem das "World Wide Web" einst erfunden wurde. Nun macht eine neue Variante von Cyberkriminalität die Runde. Auch hier haben es Betrügerinnen und Betrüger vor allem auf eines abgesehen: Ihre Daten.
Derzeit treten die Betrüger in einzelnen Fällen gleich besonders penetrant auf. So kommen teilweise mehrfach am Tag verschiedene Nachrichten auf Telefone. Auch an mehreren Tagen hintereinander kann es zu dubiosen Nachrichten kommen.
Bei der neuesten Masche beginnt es wie so häufig mit einer E-Mail. Im Betreff werden die Empfänger dann aufgefordert, die sogenannte "photoTAN-Aktivierung" als Sicherheitsmaßnahme einzurichten. Perfide: Was als Sicherheit getarnt ist, soll einfach nur Ihre persönlichen Daten klauen.
Wie unter anderem die Verbraucherzentrale informiert, würden die Betrüger hier vortäuschen, die Nachricht stamme von der Direktbank Comdirect.
In dem Schreiben steht dann weiter, dass die Kunden einen angeblichen Aktivierungsbrief erhalten hätten, jedoch nicht mehr viel Zeit übrig sei, um den Vorgang abzuschließen. Wer dieser Handlung nicht nachkomme, dem drohe eine angebliche Strafzahlung in Höhe von 49 Euro.
Damit wollen die Betrüger den Handlungsdruck erhöhen. Ziel ist es, dass Personen – ohne groß nachzudenken – einfach auf den Button "Zur Aktivierung" klicken.
Wer auf den Link klickt, landet dann meist auf einer gefälschten Website der Bank. Gibt man dort das Passwort ein, haben die Betrüger ab sofort Zugriff auf Ihren persönlichen Kundenbereich. "Falls Sie bei der Comdirect ein Konto haben, prüfen Sie auf den offiziellen Seiten, ob Sie dort ähnliche Aufforderungen finden", raten die Verbraucherschützer weiter. Auch das Online-Portal "tz.de" berichtet mittlerweile über die Häufung solcher Fälle.
Ältere Beispiele
Bereits bekanntes, aber noch immer ebenfalls gerne verwendetes Muster: Die "Hallo Papa/Hallo Mama"-Nachricht. Meist per SMS. Hier schreiben angeblich die eigenen Kinder und fragen, ob man Sie unter der nun neuen Nummer einmal anrufen oder aber auch auf WhatsApp anschreiben könne.
Eigentlich leicht zu erkennen
Auch hier machen es die Betrüger einem eigentlich leicht: So macht diese Nachricht eigentlich überhaupt keinen Sinn. Der Absender hat ja offensichtlich Ihre Nummer in diesem Moment bereits. Dann hätte er Sie auch direkt auf WhatsApp anschreiben können, statt per SMS zu fragen, ob Sie – unter der ja exakt gleichen Nummer – per WhatsApp antworten können.
In sämtlichen Fällen gilt: Nachrichten unverzüglich löschen und keinesfalls darauf reagieren. Oft fragen sich auch Menschen, ob irgendetwas falsch gemacht wurde, weil man solche Spam-Nachrichten erhält. Hier kann man für Beruhigung sorgen. Mittlerweile arbeiten Betrüger mit hochintelligenten Maschinen. Diese generieren in der Sekunde Hunderte Zahlenkombinationen – bis irgendwann eine echte Nummer zufällig herauskommt, die dann angeschrieben wird.
Heißt im Klartext: Auch wenn Sie nicht auf "gefährlichen Seiten" surfen, kann es Sie mit einer Nachricht hier einmal treffen.
Keinesfalls darauf reagieren
Solange Sie darauf nicht reagieren, kann Ihnen auch nichts passieren. Gefährlich kann es erst dann werden, wenn Sie auf Links klicken und dort persönliche Daten wie Passwörter oder Kontonummern eingeben.
Meist treten diese Spam-Mails alle zwei, drei Monate schubweise auf. Dann erhalten Sie mehrere Nachrichten auf ein paar Tage verteilt. Irgendwann hört der Spam dann wieder auf – bis eine künstliche Maschine in ein paar Monaten wieder zufällig bei Ihrer Telefonnummer herauskommt.
In einem Beispiel, das unserer Redaktion vorliegt, kam es gleich zu drei verschiedenen Nachrichten innerhalb weniger Tage. Auch hier hat der Empfänger einfach nicht darauf reagiert, beziehungsweise die Nachrichten über die SMS-Funktion sogar als Spam gemeldet. Vorteil: Nach einiger Zeit erkennt ihr Telefon den Absender und leitet die Nachricht automatisch in den Spam-Ordner weiter, ohne Ihnen die Nachricht extra zu pushen.