Hass-Mail nach tödlichem Angriff in Augsburg - Mann verurteilt

30.7.2020, 11:16 Uhr

Ursprünglich sollte der Angeklagte, der Einspruch gegen einen Strafbefehl eingelegt hatte, sich am Donnerstagvormittag vor Gericht verantworten. Da der 61-Jährige kurz zuvor seinen Einspruch zurückzog, ist die Strafe wegen Beleidigung rechtskräftig. Der Mann hatte in einer E-Mail bezüglich des früheren Oberbürgermeisters Kurt Gribl (CSU) "Mainstreamgeile-Linksversiffte Idioten" geschrieben und den OB als Kriminellen bezeichnet.

Hintergrund der Mail war eine Traueranzeige, die Gribl für einen Augsburger Berufsfeuerwehrmann aufgegeben hatte, der am 6. Dezember 2019 am Königsplatz bei einer Auseinandersetzung mit Jugendlichen umgebracht wurde. In der Todesanzeige hatte Gribl geschrieben, dass der 49 Jahre alte städtische Mitarbeiter "durch einen tragischen Vorfall" gestorben sei. In der Folge war Gribl in den sozialen Netzwerken und in E-Mails wegen angeblicher Verharmlosung der Tat scharf kritisiert worden.

Die Staatsanwaltschaft hat gegen einen 17-Jährigen, der den 49-Jährigen mit einem Faustschlag getötet haben soll, Anklage erhoben. Der Prozesstermin ist noch nicht bekannt.