Vom Tagebau zum Gewässer?
Heftige Debatte: Hier soll der zweitgrößte See Deutschlands entstehen
07.05.2023, 14:23 Uhr
Im Hambacher Tagebau hat der Energiekonzern RWE laut eigenen Angaben auf einer Fläche von über 45 km² allein im Jahr 2021 23 Millionen Tonnen Kohle aus der Erde geholt. Hinterlassen hat er eine Kraterlandschaft. Nach dem Ende des Hambacher Kohleabbaus 2029 soll dort, laut RWE, ein gigantischer See entstehen. Die Idee ist jedoch umstritten.
Nur ein See ist größer
Geht es nach RWE soll in der abgebaggerten Fläche ein "zusammenhängender und möglichst kompakter Tagebausee auf einer Fläche von 3550 Hektar" entstehen. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz würde das Gewässer mit einem Wasservolumen von etwa 4 Mrd. m³ zum zweitgrößten See Deutschlands werden. Nur der Bodensee ist noch größer.
Jahrzehnte bis zum See
Gefüllt wird die gigantische Grube laut RWE mit Grundwasser und Wasser aus dem Rhein. Bis der See voll ist, könnte es dem Bund zufolge "bis zum Ende des Jahrhunderts dauern". Dafür braucht es nicht gerade wenig Wasser. "Bis zu 270 Mio. m3 Rheinwasser" müssten jedes Jahr in den See gepumpt werden.
Ökologische Bedenken
Der enorme Wasserverbrauch würde laut dem Bund auch mit Erreichen des gewünschten Wasserspiegel nicht aufhören. Die Zufuhr von Wasser wäre unvermeidbar, " da gigantische Wassermengen im Untergrund verschwinden. Außerdem befürchtet die Naturschutzorganisation, der See wird wegen übrigen Schadstoffen im Abbaugebiet versauern. Ein weiter Kritikpunkt ist die "Standsicherheit der gigantischen Böschungen".
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