Forscher sind gespannt

Heftige Sonnenstürme: Polarlichter am Wochenende auch in Deutschland wieder möglich

Saskia Muhs

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4.10.2024, 16:42 Uhr
In der Nacht zum Dienstag (13.08.2024) gab es zuletzt am nächtlichen Himmel über Deutschland wieder Polarlichter zu sehen.

© NEWS5 / Ferdinand Merzbach/NEWS5 In der Nacht zum Dienstag (13.08.2024) gab es zuletzt am nächtlichen Himmel über Deutschland wieder Polarlichter zu sehen.

In der Nacht auf Samstag sowie auf Sonntag könnten über Deutschland farbenfrohe Polarlichter zu sehen sein. Sicher sei das aber noch nicht, sagte Sami Solanki, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. "Wenn wir klaren Himmel haben, vor allem gegen Norden, werde ich auf einen Hügel fahren und schauen", sagte er. "Aber es ist gut möglich, dass ich unverrichteter Dinge zurückkommen werde."

Derzeit seien zwei koronale Massenauswürfe, also riesige Wolken aus Sonnenplasma, auf dem Weg zur Erde. "Wir wissen aber nicht, ob es einen direkten Treffer gibt oder einen Streifschuss", erklärte Solanki. Einer der Auswürfe werde in den frühen Morgenstunden des Samstags erwartet, der andere am Samstagabend.

Erreichen die kornalen Massenaufswürfe die Erde, können sie geomagnetische Stürme erzeugen. Die US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) erwartet Stürme der Kategorie G3. Die in großen Teilen Deutschlands sichtbaren Polarlichter im Mai wurden von einem Sturm der Kategorie G5 ausgelöst, der höchsten Kategorie.

Solanki erklärte, dass man auch bei Massenauswürfen, die sich in Richtung Erde ausbreiten, im Voraus nur sehr ungenau sagen könne, wie stark sie ausfallen oder wie schnell sie sich ausbreiten. Genaueres sei erst etwa eine halbe Stunde vor dem Eintreffen der Plasmateilchen auf der Erde klar, wenn Satelliten in etwa eine Million Kilometer Entfernung diese messen können. Derzeit arbeite die Europäische Raumfahrtorganisation Esa aber an einer Sonde, die die Sonne aus einer seitlichen Beobachtungsposition kontinuierlich im Blick habe und so solche Sonnenaktivitäten früher und besser einschätzen könne und somit verbesserte Vorhersagen ermöglichen solle.

Wetter in Franken könnte mitspielen

Am Freitag und Samstag ist es laut dem fränkischen Meteorologen Stefan Ochs in der Region meist grau und trüb, immer wieder Regenschauer auf. Die Sonne ist vereinzelt mal kurz zu sehen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 12 Grad. Der in Böen frische Wind dreht langsam von Nord auf Nordost.

Laut "Wetteronline" soll es in der Nacht auf Sonntag aufklaren. Die Chancen, sowohl auf eine gute Sicht auf eventuelle Himmelsphänomene als auch auf einen Sonntagsspaziergang in der Sonne stehen also derzeit nicht schlecht. In der Nacht sinken die Temperaturen auf kühle 3 bis 9 Grad Celsius.

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