Kölner Karneval
„Hinterlässt tiefe Spuren“: Polizeiaktion wird nach sexuellen Übergriffen in Köln wichtig
28.02.2025, 13:14 Uhr
Die fünfte Jahreszeit ist angebrochen und bundesweit stürmen die Narren wieder die Straßen. Ob Karneval oder Fasching - Hauptsache es wird gefeiert. Trotz jüngsten Drohungen lässt sich auch die Karnevalshochburg Köln den Spaß nicht nehmen: Zur Weiberfastnacht feierten wieder viele Zehntausende Karnevalisten den Beginn der Karnevalstage. Während des Auftakts hat die Kölner Polizei auch mit Krawallen zu kämpfen. In einer ersten Bilanz erfassten die Beamten 25 mutmaßliche Körperverletzungen und in zwei Fällen wird nun wegen der Vergewaltigung von zwei jungen Frauen ermitteln.
Wie die Polizei Köln am Donnerstagabend mitteilt, wurde gegen 14.30 Uhr eine junge Frau in einer mobilen Toilette vergewaltigt. Eine 18-Jährige wurde dann gegen 18 Uhr in einem Lokal vergewaltigt. Am Freitagmorgen soll eine weitere junge Frau erneut in einer mobilen Toilette missbraucht worden sein, bestätigt ein Sprecher der Polizei gegenüber der "Deutschen Presseagentur". Zudem wurden die Beamten am Vormittag auf einen 76-Jährigen aufmerksam, welcher mit einer Kamera mutmaßlich die Gesäße von Frauen fotografierte. All diese Fälle haben ein Motiv gemeinsam und belegen eines: Besonders Frauen werden Opfer sexueller Gewalt. Im vergangenen Jahr wollte die Kölner Polizei mit ihrer "It‘s a dress - not a yes"-Kampagne dagegen vorgehen und vermitteln, dass auch Kleidung keine Einladung zu sexuellen Handlungen ist.
"Jeder Übergriff ist einer zu viel und hinterlässt tiefe Spuren. Es ist total wichtig, dass wir gerade vor Karneval noch mal über dieses wichtige Thema sprechen", betont die Kölner Polizei in diesem Jahr erneut. Im Kampf gegen Sexismus wolle man wieder daran erinnern, dass alle sicher und mit Respekt feiern können sollten. Für die Wiederbelebung der Präventionskampagne werden die Beamten in diesem Jahr von der Uniklinik Köln, der Karnevalsband Mätropolis, dem Kölner Dreigestirn, der Stadtkämmerin der Stadt Köln und bekannten Influencerinnen unterstützt.
Gewalt an Frauen geschieht meist im Verborgenen und hat viele Gesichter. Psychische, physische oder sexuelle Gewalt kann jede Frau betreffen. Stalking, Schläge oder Missbrauch sind oft nur ein Teil davon. Wenn auch Sie das Gefühl haben betroffen zu sein, können Sie die kostenlose Nummer des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" wählen. Unter der 08000/116016 haben Sie die Möglichkeit, rund um die Uhr anonym und vertraulich Kontakt zu Beraterinnen aufzunehmen. Die Beratung kann auch über einen Online-Chat oder per E-Mail erfolgen. Das Frauenhaus in Nürnberg erreichen Sie ebenfalls 24 Stunden am Tag unter der 0911/333915, das Frauenhaus in Fürth rund um die Uhr unter 0911/729008. Von Gewalt betroffene Männer können sich beim "Hilfetelefon Gewalt an Männern" unter der 0800/1239900 ebenfalls Unterstützung suchen.