Auch Kinder unter Opfern

Hubschrauber stürzt in New York in Hudson River: Siemens-Manager stirbt mit seiner Familie

11.04.2025, 07:12 Uhr
Ein Kran hebt das Wrack eines in den Hudson River gestürzten Hubschraubers an.

© Seth Wenig/dpa Ein Kran hebt das Wrack eines in den Hudson River gestürzten Hubschraubers an.

Bei dem Hubschrauberabsturz in der Millionenmetropole New York sind drei Kinder und drei Erwachsene ums Leben gekommen. Auch der Pilot sei unter den Toten, teilte Bürgermeister Eric Adams mit. Bei den Gästen an Bord des Hubschraubers handelt es sich laut Informationen von „ABC News“ und der “New York Times„ um einen spanischen Siemens-Manager, seine Frau und deren drei Kinder im Alter von vier, fünf und elf Jahren. Laut der US-Flugsicherheitsbehörde laufen Ermittlungen zur Unglücksursache.

Adams zufolge waren alle Fluggäste nach vorläufigen Informationen zu einem Besuch aus Spanien angereist und auf einem Rundflug über der Metropole, als der Helikopter aus noch ungeklärten Gründen in den Hudson River vor Manhattan stürzte. Einsatzkräfte fuhren mit zahlreichen Booten zur Unglücksstelle, doch für die Insassen des Hubschraubers vom Typ Bell 206 kam jede Hilfe zu spät.

Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen, auf denen die Kabine eines Hubschraubers zu sehen ist, die wie ein Stein aus großer Höhe ins Wasser stürzt. Spekuliert wurde daher, dass der Helikopter in der Luft auseinandergebrochen sein könnte.

„Die Aufnahmen von dem Unfall sind schrecklich“, schrieb US-Präsident Donald Trump auf der Plattform Truth Social. Nähere Informationen zu Ursache und Hergang des Unglücks werde es in Kürze geben, kündigte er an.

Der Hubschrauber war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 15 Uhr Ortszeit in Downtown Manhattan gestartet, um die Südspitze Manhattans geflogen und dann den Hudson River entlang zwischen New York und New Jersey. Auf Höhe des nördlichen Endes von Manhattan kehrte er um - wenige Minuten später verlor der Pilot dann offenbar die Kontrolle über den Hubschrauber, der nahe dem Ufer von New Jersey in den Fluss stürzte.

Hubschrauber gehören in New Yorker zum Alltag

Helikopter gehören zum New Yorker Stadtbild und sind gerade in Manhattan ständig zu sehen. Meistens haben sie Touristen an Bord oder bringen reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder Wohnsitz vor den Toren der Stadt. Vielen New Yorkern ist das nicht nur zu laut, sondern auch zu gefährlich. Immer wieder entbrannten nach Unfällen Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Metropole mit mehr als acht Millionen Einwohnern und Hunderten Wolkenkratzern.

Dabei dürfen Helikopter nur mit spezieller Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson. Nicht weit entfernt von der jetzigen Absturzstelle hatte ein Pilot 2009 eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft US Airways spektakulär auf dem Hudson notgelandet, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Der spektakuläre Vorfall machte weltweit Schlagzeilen und wurde später verfilmt.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hubschrauber in den Hudson River stürzt.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hubschrauber in den Hudson River stürzt. © Jennifer Peltz/AP/dpa

Immer wieder Unfälle

Ein Rundflug über New York gehört jedes Jahr für Tausende Touristen zum Pflichtprogramm. Für einige werden die wenigen Minuten über der einmaligen Kulisse von Manhattan - für die sie Hunderte Dollar zahlen - zum Höhepunkt des Urlaubs. Eine Reihe von Unternehmen hat sich zudem auf Flüge für Geschäftsleute spezialisiert.

Viele Anwohner stört der Hochbetrieb über den Dächern der Stadt allerdings. 2016 versuchte die Stadtverwaltung, die mit Dutzenden Millionen Dollar Einnahmen selbst an dem Geschäft profitiert, einen Kompromiss zu schließen: Die ursprüngliche Zahl von 60 000 Flügen pro Jahr wurde halbiert.

Zu Unfällen kam es jedoch weiterhin. So stürzte im Mai 2019 ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf.