Islamisten töten rund 40 Zivilisten im Kongo

15.8.2016, 12:52 Uhr

Bei einem Angriff islamistischer Kämpfer im Osten des Kongos sind rund 40 Menschen getötet worden. Mit Gewehren und Macheten bewaffnete Angehörige der aus Uganda stammenden islamistischen Rebellengruppe ADF griffen am Samstagabend Orte am Südrand der Stadt Beni an, wie Augenzeugen und Behörden am Sonntag berichteten. Die kongolesische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an, wie Sprecher Lambert Mende erklärte.

Der Präsident der Zivilgesellschaft der Stadt Beni, Teddy Kataliko, sprach von mindestens 40 Toten. Der Gouverneur der Provinz Nord-Kivu hatte zuvor von 36 Opfern gesprochen. Die Attacke vom Samstag war der bislang tödlichste Angriff der Rebellengruppe ADF in diesem Jahr. Erst vor wenigen Tagen hatten sich die Präsidenten des Kongos und des Nachbarlandes Uganda, Joseph Kabila und Yoweri Museveni, getroffen, um den Kampf der beiden Länder gegen die Rebellengruppe besser zu koordinieren.

Kabila erklärte am Sonntag, es handle sich um einen schändlichen Angriff von Terroristen. Ein Bewohner des Stadtviertels Rwangoma in Beni sagte, die meisten Anwohner hätten die uniformierten Angreifer zunächst für Soldaten gehalten. Erst als diese begonnen hätten, mit Macheten und Schüssen Menschen zu töten, seien alle Anwohner geflohen.

Die radikal-islamische Miliz ADF wurde 1995 in Uganda gegründet, die Kämpfer konzentrieren sich inzwischen jedoch auf den Kongo. Im Osten des zentralafrikanischen Landes hatten die Rebellen in den vergangenen Jahren Hunderte Menschen getötet. Beni liegt nur etwa 50 Kilometer westlich der ugandischen Grenze. Im Ost- Kongo sind mehrere Rebellengruppen aktiv. Es geht ihnen zumeist um die Kontrolle über Gebiete und Bodenschätze wie Gold oder Kobalt.

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