TikToker sind überzeugt

Ist der Papst gestorben? Wilde Verschwörungstheorien und Herumschnüffeln im Krankenhaus

Alina Boger

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13.03.2025, 15:51 Uhr
Seit fast genau einem Monat liegt Papst Franziskus nun im Krankenhaus. Mittlerweile brodelt die Gerüchteküche

© Andrew Medichini/Andrew Medichini/AP/dpa Seit fast genau einem Monat liegt Papst Franziskus nun im Krankenhaus. Mittlerweile brodelt die Gerüchteküche

Am 14. März wird es ein voller Monat, seit Papst Franziskus mit einer schweren Lungenentzündung im römischen Gemelli-Krankenhaus landete. Die Ärzte und der Vatikan geben regelmäßige Updates zum Gesundheitszustand des Pontifex, so wurde erst am 10. März verkündet, der 88-Jährige sei nicht mehr in unmittelbarer Gefahr. Und während viele Gläubige bei dem allabendlichen Rosenkranzgebet auf dem Petersplatz in Rom für die Gesundheit des Papstes beten, gibt es jene, die glauben, der Pontifex sei gestorben.

Generell kursieren die verschiedensten Gerüchte über die Angelegenheiten des Vatikans. So berichtet die Süddeutsche Zeitung, darüber, dass einige Menschen wohl glauben, der Papst würde bald zurücktreten. Während dies aber nur harmlose Gerüchte bleiben, suchen andere nach Beweisen für ihre Verschwörungstheorien.

TikToker brechen in Krankenhaus ein

Bereits zwei italienische TikToker haben versucht, ihre Theorie zu beweisen, indem sie im Gemelli-Krankenhaus nach dem Papst suchten. Der Influencer "Er Bombolino" kommt laut einem Bericht der italienischen Zeitung open.online bis zu einem Flur vor der Station, wo der Papst liegen soll. Die Türen seien jedoch verschlossen gewesen.

Ein anderer TikToker, Ottavo, drehte einen Clip, wie er ungehindert durch eine der Stationen des Krankenhauses lief. Und ebendies sei seiner Meinung ein Argument für seine Theorie. Dass es überhaupt keine Sicherheit gegeben habe, die ihn am Vorbeigehen gehindert hätte, bekräftige seiner Meinung die Aussauge über den angeblichen Tod des Papstes. Was Ottavo aber offenbar nicht bedacht hat: Er befand sich in der falschen Station. Wie das Nachrichtenportal t-online berichtet, befinde sich Papst Franziskus in einem speziellen Trakt, in dem die katholischen Kirchoberhäupter behandelt werden. Weil der TikToker im Krankenhaus außerdem auf eine Nonne trifft, die nicht mit ihm reden möchte, fühlt er sich nur noch mehr bekräftigt. Der Papst sei tot, nun würde man überlegen, wie man diese Nachricht an die Öffentlichkeit bringen solle, wird er von open.online zitiert.

Nur ein Lebenszeichen des Papstes - Vatikan spricht sich gegen Verschwörungstheorien aus

Zwar bekommt die Öffentlichkeit immer wieder Neuigkeiten über den Gesundheitszustand des Papstes, doch gab es bisher kein einziges Bild oder Video, auf dem der 88-Jährige zu sehen ist.

Ein einziges Mal gab es ein persönliches Lebenszeichen von Papst Franziskus, in Form einer Sprachnachricht. Am 6. März wurde die Aufnahme beim Rosenkranz am Petersplatz über eine Lautsprechanlage abgespielt. Der Papst bedankte sich auf seiner Muttersprache Spanisch bei allen, die für ihn beten: "Ich danke euch von ganzem Herzen für eure Gebete für meine Gesundheit auf dem Platz. Ich begleite euch von hier aus." Viele hatte die Nachricht aber nicht beruhigt. Wie zahlreiche Medien schreiben, habe man die Schwäche und Gebrechlichkeit in seiner Stimme deutlich heraushören können.

Warum es keine Bilder und Videos des 88-Jährigen gibt, kann die Pressestelle des Vatikans erklären. Der Papst habe selbst entschieden, dass er sich nicht der Öffentlichkeit zeigen möchte. Diese Entscheidung sei jedem Menschen frei überlassen.

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