Internationale Studie

Kann zu viel Arbeit dumm machen? Ab dann ist der eigene Job schädlich

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12.6.2022, 05:56 Uhr
Eine lange Arbeitswoche könnte sich im Alter noch rächen.

© Zacharie Scheurer, dpa-tmn Eine lange Arbeitswoche könnte sich im Alter noch rächen.

Nach einem langen Arbeitstag geht oft gar nichts mehr: Es purzeln elliptische Sätze aus dem Mund und im Gehirn herrscht völlige Leere. Das kann doch nicht gesund sein, werden viele denken. Ein Forscherteam der Universitäten Kyoto, Tokio und Melbourne könnte Ihnen da recht geben. Sie fanden heraus, dass es einen spannenden Zusammenhang zwischen Wochenarbeitszeiten und den kognitiven Fähigkeiten von Arbeitnehmern gibt.

Die Studie mit 5000 männlichen und weiblichen Probanden, alle jenseits des vierzigsten Lebensjahres, maß die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmenden. Mit Hilfe einer Reihe von Tests, wurde die Leistung des Arbeitszeitgedächtnisses und die Informationsgeschwindigkeit untersucht. Außerdem wendeten die Forscher auch einen Lesetest an, der häufig bei klinischen Studien zum Einsatz kommt, um die Intelligenz und Gedächtnisleistung vor dem Ausbruch einer Demenzerkrankung zu bestimmen.

Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Es gibt einen nicht-linearen Zusammenhang zwischen der Wochenarbeitszeit und den kognitiven Fähigkeiten von über 40-jährigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Nicht mehr als 25 Stunden

Wenn die Teilnehmenden bis zu 25 Wochenstunden einer beruflichen Tätigkeit nachgegangen sind, wirkte sich das positiv auf ihre allgemeinen kognitiven Fähigkeiten aus. Allerdings verschlechterte sich ihre Leistung sobald sie mehr als 25 Stunden arbeiteten deutlich: Bei einer Wochenarbeitszeit von 55 Stunden schnitten die Probanden schlechter ab als Erwerbslose oder Rentner. Zwischen den männlichen und den weiblichen Probanden gibt es dabei keinen Unterschied.

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