Lichtkrise in Groß Berßen
Klima-Wahlplakat der Grünen sorgt für fünf Tage Dauerbeleuchtung in kleinem Dorf
1.9.2021, 15:38 UhrSelbst am helllichten Tag leuchteten die Laternen in der Gemeinde Groß Berßen im Emsland im westlichen Niedersachsen, berichtet der Norddeutsche Rundfunk. Den Bürgermeister vor Ort, Reinhard Kurlemann, erreichten zahlreiche Nachrichten deshalb. Der CDU-Politiker schilderte dem NDR: "Viele fragten halt nach und haben teilweise auch angerufen, mich angeschrieben und gefragt: 'Reinhard, warum brennt hier immer noch die Straßenlaterne?'"
Es dauerte eine ganze Weile bis die Ursache für das Dauerlicht herausgefunden werden konnte. Fünf Tage strahlte die Straßenbeleuchtung 24 Stunden am Stück, dann entdeckte man ein Wahlplakat der Grünen an einer Laterne, an dem es nichts verloren hatte. Die Grünen plakatierten ausgerechnet die einzige Laterne, an der keine Wahlwerbung erlaubt ist. Das Plakat verdeckte den Lichtsensor, mit dem sich alle Laternen in Groß Berßen bei Tag automatisch ausschalten.
Aufgehängt hatte das Wahlplakat der ehrenamtliche Helfer Herbert Seidel. Er habe zunächst einen Schreck bekommen, als er von seinem Fehler erfahren habe, berichtet der 70-Jährige dem NDR in Niedersachsen. Es sei schlichtweg ein Versehen gewesen, er habe den Dämmerungsschalter, der sich hinten an der Laterne befindet, einfach nicht gesehen.
"Ich glaube nicht, dass dies das Klimaziel der Grünen ist", sagte Bürgermeister Kurlemann schmunzelnd über den Vorfall. Mit dem Aushang der Grünen wurde ausgerechnet für den Klimaschutz geworben. Auf dem Plakat stand groß geschrieben: "Am Klimaziel führt kein Weg vorbei." In diesem Fall wohl eher ein Irrweg.
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