"Komet des Jahrzehnts" besucht die Erde: So kann man ihn am Himmel über Franken sehen

Nürnberg - Am Himmel über der Nordhalbkugel spielt sich derzeit ein seltenes Spektakel ab: Ein Komet passiert auf seiner Reihe durchs Sonnensystem die Erde und strahlt sichtbar am Firmament.

Schon seit seiner Entdeckung im Jahr 2023 geraten Fachleute ins Schwärmen über den Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas, kurz A3. Sogar als "Komet des Jahrzehnts" wurde der Himmelskörper bereits tituliert. Ehre, wem Ehre gebührt, könnte man sagen. Schließlich ist A3 weit gereist: Wie die "New York Post" berichtet, hat der Komet eine 81.000 Jahre lange Reise auf dem Weg zur Erde absolviert. Außerden strahlt A3 den Flair von Exklusivität aus: Rund 1000 Mal seltener soll der Komet sein als sein Kollege Halley, der alle 72 bis 80 Jahre die Erde passiert.

Der "SZ" zufolge könnte sich A3 nicht nur ob seiner Seltenheit als spektakulärer Anblick entpuppen. Denn der Komet kommt der Sonne zum ersten Mal in seiner Geschichte so nahe, dass Eis aus seinem Kern verdampft. Das verdampfende Eis reißt Staub mit, so entsteht ein markanter Schweif.

Komet sogar bei Tag sichtbar?

Derzeit ist der Komet bereits am Himmel über der Nordhalbkugel zu sehen. Wer A3 beobachten will, muss dieser Tage aber früh dran sein: Etwa eineinviertel Stunden vor Sonnenaufgang steht der Komet in ostsüdöstlicher Richtung knapp über dem Horizont am Morgenhimmel. Allerdings auch nur bis Mittwoch: Denn zwischen dem 2. und dem 9. Oktober wird A3 nicht zu sehen sein, während er die Sonne passiert, weil er dann von der Erde überstrahlt wird.

Seine kürzeste Entfernung zur Erde erreicht A3 am 12. Oktober - 70 Millionen Kilometer ist der Komet dann entfernt. Gut sichtbar soll er dann etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang am westlichen Abendhimmel sein. Noch ist unklar, wie sich der Komet in Sonnennähe verhält, aber möglicherweise könnte A3 noch einen Helligkeitssprung machen und ab dem 13. Oktober sogar bei Tageslicht erscheinen - dann vielleicht sogar heller als die Venus. Noch bis zum 30. Oktober soll A3 leuchten, bis dahin wird er aber definitiv an Helligkeit verloren haben.

Wenig Licht und eine gute Aussicht: Hier kann man den Kometen gut beobachten

Wer A3 in professioneller Begleitung sehen möchte, kann dies in der Sternenwarte in Hof tun. Dort soll dem Kometen im Rahmen des Astronomietages 2024 am Samstag, 19. Oktober, besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Mehreren übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll A3 jedoch auch mit bloßem Auge sichtbar sein. Allerdings nur bei klarem Himmel und an Orten, an denen die Lichtverschmutzung möglichst gering ist.

In der Metropolregion gibt es Orte, die prädestiniert für die Beobachtung von A3 scheinen: Zum einen der Solarberg in Fürth, der an der Vacher Straße beim Stadtteil Atzenhof liegt, und von dem aus man eine gute Rundumaussicht auf das Umland, aber auch auf den Nachthimmel hat. Auch Anhöhen wie die Kalchreuther Höhe erlauben einen guten Blick auf den Nachthimmel.

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