Kritik an Punkband: Posting bringt Kramp-Karrenbauer in Bedrängnis
4.9.2018, 13:21 UhrIhr Argument: Die Rostocker Musiker riefen in einigen Songs zu Gewalt gegen Polizisten auf. Nun hält ihr die SPD den Spiegel vor: Generalsekretär Lars Klingbeil verwies via Twitter in der Nacht zum Dienstag auf einen Facebook-Eintrag der CDU-Spitzenfrau von Mitte August 2016, in dem sich "AKK" begeistert über das Festival Rocko del Schlacko äußert, kombiniert mit einem Video-Schnipsel. "Einfach nur wow!", schrieb sie damals enthusiastisch. Problem: Auf dem Festival haben auch Feine Sahne Fischfilet gespielt.
Die Verfassungsschützer in Mecklenburg-Vorpommern hatten Feine Sahne Fischfilet zwischenzeitlich wegen "linksextremistischer Bestrebungen" in ihrem jährlichen Bericht erwähnt, seit längerem jedoch nicht mehr. In einem ihrer Lieder, "Staatsgewalt", heißt es unter anderem: "Die Bullenhelme, die sollen fliegen, eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein." Und in dem Song "Wut" findet sich die Zeile: "Bin bei weitem nicht frei von Sünde, aber trete vor zum Werfen. Polizist sein heißt, dass Menschen mit Meinungen Feinde sind."
Unter dem Motto #wirsindmehr waren am Montagabend neben Feine Sahne Fischfilet auch die Toten Hosen sowie die Rapper von K.I.Z und die Chemnitzer Indieband Kraftklub auf die Bühne gestiegen – vor rund 65.000 Zuschauern. Feine Sahne Fischfilet haben auf Facebook über das Konzert geschrieben, es gehe darum, "dass man auch mal ernsthaft checkt, dass Faschos keine kleine Randgruppe sind und dass die Mitte der Gesellschaft kein Problem mehr mit rechtsradikalen Positionen hat". Unterdessen hat die stellvertretende AfD-Chefin Beatrix von Storch mit einem Tweet gegen die Teilnehmer von #wirsindmehr für deutschlandweites Entsetzen gesorgt.
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