"Müllionär" von Wales

Krypto-Millionenschatz auf Müllkippe verschollen: Stadt verbietet Suche - Miner mit kreativer Idee

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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14.02.2025, 10:24 Uhr
Die Luftaufnahme einer Mülldeponie. (Symbolbild)

© luyag via imago-images.de/PantherMedia / Liudmila Yagovitina Die Luftaufnahme einer Mülldeponie. (Symbolbild)

Während der Wechselkurs 2012 für einen Bitcoin noch bei etwa 12 Euro lag, wurde nur fünf Jahre später das Jahr 2017 mit einem Stand von etwa 13.300 Euro beendet. Im Februar 2025 ist ein Bitcoin 92.709,99 Euro wert, 8.000 Bitcoin rund 741 Millionen Euro (Stand: 14.02.2025). 741 Millionen, die ein Mann aus Wales kläglich vermisst.

James Howell, Informatikanalytiker und ehemals Bitcoin-Miner, hat in den späten 2000er Jahren hobbymäßig nach der Kryptowährung geschürft. Mit einem einfachen Laptop erwirtschaftet sich der Waliser ein Vermögen von 8000 Bitcoins. Nachdem der Brite 2013 sein Büro aufräumt, ließ er die Festplatte jedoch versehentlich auf einem für eine Mülldeponie bestimmten Haufen liegen. Seine damalige Partnerin nahm besagte Festplatte mit, brachte sie zur Mülldeponie der Stadt Newport und entsorgte so die einzige Kopie eines 51-stelligen privaten Schlüssels, der für den Zugriff auf Bitcoin-Wallets verwendet wird, berichtet die "New York Times". Monate später realisierte der Informatikanalytiker seinen Fehler, seitdem versucht er sein Laufwerk zurückzubekommen, bis jetzt jedoch aussichtslos.

"Es geht nicht um Gier "

Um seine wertvolle Laptop-Festplatte wiederzuholen, stellte Howells ein Team von Spezialisten ein. Wie das Nachrichtenportal "IrishStar" schreibt, verbietet die Stadtverwaltung von Newport dem Briten aber nach wie vor die Suche und argumentiert, dass die Festplatte in dem Moment ihr Eigentum wurde, in dem sie die Mülldeponie erreicht hatte.

Der Waliser verklagte im Dezember 2024 seine Stadtverwaltung und fordert entweder den Zugang zur Mülldeponie oder eine Entschädigung in Höhe von 495 Millionen Pfund (etwa 594 Millionen Euro). Das Obergericht von England und Wales wies die Klage jedoch ab, mit der Begründung, dass es keine "vernünftigen Gründe" für die Klage und "keine realistischen Aussichten" auf Erfolg in einem vollständigen Prozess gäbe, zitiert "BBC". Gegenüber dem Nachrichtenportal erklärt Howells: "Es geht nicht um Gier, ich bin gerne bereit, den Erlös zu teilen, aber niemand in einer Machtposition will ein vernünftiges Gespräch mit mir führen". Auf der Deponie befinden sich mehr als 1,4 Mio. Tonnen Abfall - Howells ist aber überzeugt, dass er den Standort der Festplatte auf einen Bereich von 100.000 Tonnen eingegrenzt hat.

Möglicherweise letzte Etappe

Nach mehr als einem Jahrzehnt will der Waliser nun einen anderen Weg gehen: Im Gespräch mit "New York Times" erklärt der Mann, dass er einfach die Mülldeponie kaufen, Tonnen an Müll umgraben, jedes Stück mit einem Laster zu einem Scanner bringen und alle verbleibende metallische Objekte aufspüren will. Solange, bis er seine vermisste Festplatte wieder findet. "Das erscheint logisch", sagte Howells der Zeitung über seinen Plan.

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