Energiekrise
Kuba ist auch nach zwei Tagen weitgehend ohne Strom
16.03.2025, 16:39 Uhr
Millionen Menschen auf Kuba sind den zweiten Tag in Folge ohne Strom. Am Sonntagmorgen (Ortszseit) kam die Stabilisierung des veralteten Stromnetzes in dem sozialistischen Karibikstaat nach Angaben des staatlichen Versorgers UNE nur langsam voran.
Landesweit stehen bislang rund 970 Megawatt wieder zur Verfügung, weniger als ein Drittel des normalen Strombedarfs zu Spitzenzeiten, wie das Elektrizitätsunternehmen mitteilte. In der Hauptstadt Havanna waren erst 19 Prozent der Anschlüsse wieder mit Strom versorgt.
Die Blackouts beeinträchtigen das tägliche Leben der Kubaner
Der Stromausfall war am Freitagabend durch eine Panne an einem Umspannwerk ausgelöst worden. Es ist der vierte landesweite Blackout binnen fünf Monaten auf der Insel mit rund zehn Millionen Einwohnern. Die Menschen laden ihre Handys auf der Straße, wenn sie Steckdosen mit Strom finden, und suchen nach Eis, damit die Lebensmittel nicht verderben, wie das Nachrichtenportal "14 y medio" berichtete.
Große Teile der veralteten Infrastruktur auf der Insel sind in schlechtem Zustand. Immer wieder gehen deshalb Kraftwerke vom Netz und müssen notdürftig repariert werden. Stromausfälle gehören zum Alltag. Die Regierung führt die Krise auf das seit mehr als 60 Jahren bestehende Handelsembargo der USA zurück, das unter anderem Öllieferungen aus dem Ausland erschwert.
