Kurios: Niemand hat es so weit zum nächsten Meer wie Franken

Nürnberg - Wer ans Meer will, hat in Mittelfranken schlechte Karten. Wir erklären, was es damit auf sich hat und warum die fränkische Meeres-Abgeschiedenheit vielleicht gar nicht so verkehrt ist.

Sommerferien, pralle Sonne, 30 Grad plus: Die Urlaubszeit hat Franken und die Region dieser Tage endgültig im Griff. Viele zieht es da, na klar: ans Meer! Aber es gibt schlechte Nachrichten für alle mittelfränkischen Meeresfans. Keine andere Region Deutschland hat zum nächsten Salzgewässer eine derart lange Anreise wie fränkische Ferienreisende.

Der für manche-gar-nicht-so-spaßige Fun Fact macht gerade im Netz die Runde und geht auf eine Instagram-Grafik von zdfinfo zurück. Eindrücklich zeigt die Darstellung, was vielen Mittelfranken wohl schon immer unterbewusst klar war: Niemand hat es so schwer mit der Meeresentspannung wie wir! Die Ostsee liegt etwa für Berliner, Magdeburger und Erfurter am nächsten, die Nordsee für Bremer, Kölner und Hannoveraner. Auch in Richtung Süden ist der Weg für manche Deutsche am kürzesten: Die Adria bietet sich für Stuttgarter wie Münchner an. Und Nürnberg? Die Metropolregion liegt genau dort, wo so wohl keiner liegen möchte: Mitten in der Schnittmenge der drei genannten Meere - überallhin haben Franken es gleich weit.

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Wer braucht schon ein Meer, wenn es den Brombachsee gibt?

Wo genau der deutsche "Point-Nemo" - der eigentlich den abgelegensten Punkt der Welt beschreibt - liegt, lässt sich weder aus der Karte noch aus unseren Recherchen ganz genau sagen. Während er bei Reddit wahlweise in Kulmbach oder im nahe Erlangen liegenden Krausenbechhofen vermutet wird, ist eine Kollegin sicher, dass er in ihrem Heimatort Emskirchen zu verorten ist. Klar ist aber: Er liegt irgendwo bei uns in Mittelfranken. Letztlich sitzen wir also alle im gleichen Boot (das wiederum offensichtlich nicht auf dem Meer, sondern eher auf dem Brombachsee schwimmt).

Alternativen gefällig? Einige unserer schönen Badeseen in der Region sind echte Alternativen zum Salzgewässer und erreichen sogar deutschlandweite Top-Ten-Ranglisten! Oder fahren Sie doch mal wieder in die Schweiz, zum Jurameer! Das erstreckte sich dort zwar schon vor über 150 Millionen Jahren, schön ist es da aber auch heute noch.

Und ein kleiner Trost: Auch umgekehrt kann man die Sache betrachten - wir haben die freie Wahl! Kein Meer drängt sich uns auf - fränkische Meeresanbeter können hinreisen, wo sie wollen, ohne sich über Distanzen allzu große Gedanken machen zu müssen. Auch das kann doch ganz befreiend sein - ein perfektes Mindset, damit die Entspannung im Kopf im nächsten Jahr bereits bei der Urlaubsplanung beginnen kann.