Cell Broadcast

Landesweiter Test: Haben Sie keine Warn-SMS bekommen? Daran könnte es liegen!

Tobi Lang

Redakteur

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sam

14.3.2024, 11:01 Uhr
Diese Warnung tauchte auf Millionen deutscher Smartphones auf. Auf vielen aber eben auch nicht. 

© IMAGO/Rolf Poss, IMAGO/Rolf Poss Diese Warnung tauchte auf Millionen deutscher Smartphones auf. Auf vielen aber eben auch nicht. 

Eine Minute lang heulten um 11 Uhr überall in der Region die Sirenen. Grund zur Sorge ist das aber nicht: Am 14. März ist landesweiter Warn-Tag, der die Bevölkerung für einen möglichen Ernstfall sensibilisieren soll. Bei dieser Gelegenheit werden die Sirenen außerdem technisch überprüft, damit sie im Katastrophenfall auch tatsächlich funktionieren, erklärte die Stadt Nürnberg in einer Pressemitteilung. Zusätzlich erscheinen Test-Warnungen auf den Infoscreens am Hauptbahnhof, in der U-Bahn, in Einkaufszentren, der Gastronomie, Kinos und Universitäten.

Bürgerinnen und Bürger sollen – wenn sie diesen Ton in einem möglichen Ernstfall hören – umgehend versuchen, Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. Wird der Sirenenalarm aktiviert, sollen dann auch die ebenfalls an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossenen Apps wie NINA oder KATWARN automatisch ausgelöst werden. Nutzerinnen und Nutzer dieser Apps erhalten dann per Pushnachricht eine Meldung auf ihr Smartphone. „Cell Broadcast“ informiert Menschen zusätzlich per SMS und schrillem Alarm – auch ohne App.

Warntag 2024: Warum Sie keine SMS bekommen haben

Beim großen „Cell Broadcast“-Testlauf im vergangenen Dezember blieben jedoch viele Handys stumm. Alle, die auch dieses Mal keine SMS bekommen haben, sollten folgendes beachten:

Erst einmal funktioniert "Cell Broadcast" nur bei Smartphones und nicht bei älteren, konventionellen Mobiltelefonen. Benutzer von Geräten, die in die Jahre gekommen sind, schauen also in die Röhre. Grundsätzlich liegt es daran, "ob man ein modernes Gerät hat, ob man ein Update gemacht hat und ob der Provider das mitmacht", sagte Albrecht Broemme, ehemaliger Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) im Deutschlandfunk.

Gehen wir ins Detail. Bei iPhones ist die Warnmeldung automatisch aktiviert - zumindest, wenn man mindestens die Version 15.6.1 des Betriebssystems iOS installiert hat. Nutzer älterer Software, die kein Update machen wollen, müssen "Cell Broadcast" in den Einstellungen unter "Mitteilungen" ganz unten selbst aktivieren.

Aber auch ältere iPhones sind beispielsweise nicht kompatibel mit "Cell Broadcast" - das gilt für quasi alle Modelle bis zum iPhone 6. Erst mit neueren Geräten kann die Warn-SMS empfangen werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat eine entsprechende Liste veröffentlicht.

Handys müssen im Mobilfunknetz aktiv sein

Bei Android, dem meistgenutzten Betriebssystem, ist mindestens die Version 11 nötig, erklärte der Branchenverband Bitkom, der schätzt, dass rund ein Drittel aller Smartphones in Deutschland mit älterer Software betrieben wird. So lässt sich auch die hohe Zahl derer erklären, die keine Warn-SMS bekommen haben. Auch bei Android kann "Cell Broadcast" manuell unter Einstellungen aktiviert werden. Dafür müssen Nutzer "SMS-Messaging" anwählen und dann das Feld "Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte" einschalten.

Die weiteren Gründe, warum Sie womöglich nicht gewarnt wurden, sind banal. Ihr Handy war beispielsweise zum Zeitpunkt des bundesweiten Testes am Donnerstag um 11 Uhr ausgeschaltet oder hatte keinen Akku. Oder Sie hatten den Flugmodus aktiviert. Nachträglich werden die Warnungen nicht versendet - nur wer Zugang zum Mobilfunknetz hat, wird informiert.