Düstere Prognose
Laut Wettermodell: Experte spricht von „Apokalypse“ in Europa - katastrophale Regenmengen erwartet
1.12.2024, 20:33 UhrMeteorologen benutzen beim Vortrag ihrer Vorhersage-Ergebnisse oftmals Begriffe im Fachlatein, die im ersten Moment für Laien dramatischer klingen, als sie es am Ende vielleicht sind. Doch was Wetterexperte Dominik Jung von "wetter.net" für Teile Europas in den kommenden Wochen prognostiziert, treibt einem dann doch unwillkürlich die Sorgenfalten auf die Stirn. Der Diplom-Meteorologe spricht von "sintflutartigen Regenmengen", die sich in den kommenden zehn bis 14 Tagen über Europa ergießen könnten, wie unter anderem die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Zur Einordnung: Die aktuelle Prognose des europäischen Wettermodells ECMWF sagt demnach mehr als doppelt so viel Regen wie bei den verheerenden Unwettern um Valencia vor wenigen Wochen voraus.
Das Modell habe am Freitagabend in den kommenden zwei Wochen von Italien über den Balkan bis nach Griechenland flächendeckende Regensummen um 500 bis knapp 1000 Liter berechnet. Eine "Apokalypse", fürchtet Jung gar - mit historischen Überschwemmungen im Südosten Europas. Teile der Prognose haben sich an diesem Wochenende bereits bewahrheitet. Nach einer langen regenarmen Zeit verursachten starke Regenfälle in vielen Regionen Griechenlands erhebliche Schäden. Am schlimmsten traf das Sturmtief nach Angaben der Feuerwehr die griechische Touristeninsel Rhodos. In 600 Fällen mussten dort die Feuerwehrleute ausrücken, ein Mensch starb auf der Insel Limnos, wie die "dpa" schreibt.
Neben massiven Überschwemmungen sollen auch Erdrutsche und gefährliche Strömungen in Flüssen und Bächen drohen. Besonders in ohnehin anfälligen Regionen wie den Küsten Italiens und Griechenlands ein Rezept für "katastrophale Zustände". Selbst Todesopfer wären wahrscheinlich unvermeidbar. Lokalen Extremfälle könnten ganze Landstriche unter Wasser setzen, befürchtet der Experte. "Die Menge entspricht mehr als einem Jahresniederschlag in nur zwei Wochen." Menschen in diesen Gebieten sollen sich auf Verkehrschaos, Evakuierungen und mögliche Stromausfälle einstellen. Auch der Tourismus werde massiv betroffen sein. "Es besteht Gefahr für Leib und Leben", so Jung.
Deutschland bleibt von den massiven Niederschlägen laut Vorhersage verschont. Zum meteorologischen Winterstart war es am Sonntag großteils wolkenlos. Nach einem frostigen 1. Advent verläuft die erste Dezemberwoche demnach milder. Zum 2. Advent soll es wieder kälter werden. Ein Wintereinbruch sei vorerst aber nicht in Sicht.