Protest-Aktion floppt

"Letzte Generation": Aktivisten stürmen die Gamescom und werden ignoriert

sde

29.8.2023, 15:33 Uhr
Nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf der Gamescom protestierten zuletzt Aktivisten der "Letzten Generation".

© Swen Pförtner/dpa/Symbolbild Nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf der Gamescom protestierten zuletzt Aktivisten der "Letzten Generation".

Das Finale des E-Sports-Turniers bei der Gamescom ist beendet, die Siegerehrung soll gleich beginnen – da stürmen Vertreter der "Letzten Generation" die Bühne: Zwei Aktivisten laufen auf die Stage und verteilen orangenes Farbpulver in der Luft. Der Mann und die Frau tragen weiße T-Shirts mit der Aufschrift "Stoppt den fossilen Wahnsinn", einer Wortwahl, die die "Letzte Generation" schon häufiger bemüht hat.

Ein eigentlich bildstarker Protest auf einer namhaften und prominent besuchten Messe, aber nur eigentlich. Die erwünschte Aufmerksamkeit der Organisation blieb nämlich aus: Weder die Teilnehmer des Turniers noch die Moderatoren lassen sich von der Aktion beeindrucken. Im Gegenteil – sie ignorieren die Störversuche regelrecht. Stattdessen greift wenige Augenblicke später die Security ein.

Dementsprechend erzielte die Aktion wohl nicht das Aufsehen, das sich die Organisation mutmaßlich erhofft hatte. Und auch bezüglich der Message gab es Unklarheiten: Galt der Protest der Streamingszene für deren Internetnutzung, die laut Studien etwa vier Prozent der weltweiten Emissionen – und damit mehr als der Flugverkehr – ausmacht? Nein, das versicherte Torben Ritzinger. Der Sprecher der Organisation stellte gegenüber "t-online.de" klar: "Wir kritisieren ja beispielsweise auch keine Menschen, die Auto fahren für ihre individuellen Entscheidungen".

Stattdessen wollte die Organisation laut einer eigenen Pressemitteilung "auf das kriminelle Handeln der Deutschen Regierung" aufmerksam machen. Zudem erklärte die "Letzte Generation" in einem Tweet: "Wir tragen unseren Protest auf die großen Bühnen – wir können uns nicht mehr leisten, woanders zu protestieren." Zuletzt ernannte die Aktivistengruppe München zur neuen Protesthochburg und startete in den vergangenen Tagen diverse Blockaden in den Straßen der bayerischen Landeshauptstadt.

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