Anschlag auf Weihnachtsmarkt
Tödliche Attacke in Magdeburg: Behörden teilen erste Erkenntnisse zu möglichem Motiv
21.12.2024, 16:38 Uhr+++ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach der Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg zu gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen.
+++ Bei einem Besuch vor Ort sagte er, ihm sei wichtig bei so einem furchtbaren Ereignis, "dass wir als Land zusammenbleiben, dass wir zusammenhalten, und dass wir uns unterhaken, dass nicht Hass unser Miteinander bestimmt."
+++ Die, die Hass säten, dürfe man nicht durchkommen lassen. Gegen die Täter müsse man mit aller Härte des Gesetzes vorgehen.
Mindestens zwei Menschen sind bei dem Anschlag in Magdeburg getötet worden - darunter ein Kleinkind. Der Ministerpräsident spricht von einer Katastrophe.
Bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Dies sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Außerdem seien sehr viele Menschen verletzt worden - mindestens 60, davon seien mehrere schwer verletzt worden. Weitere Tote könnten nicht ausgeschlossen werden. "Das ist eine Katastrophe für die Stadt Magdeburg und für das Land und auch generell für Deutschland", sagte Haseloff.
Nach jetzigem Stand ein Einzeltäter
Bei dem festgenommenen Verdächtigen handele es sich um einen Arzt, der in Bernburg lebe und arbeite. Er sei nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden nicht als Islamist bekannt. "Nach jetzigem Stand ist es ein Einzeltäter, sodass auch für die Stadt nach jetzigem Ermessen keine weitere Gefahr ausgeht, weil wir ihn festnehmen konnten und jetzt alle Untersuchungen laufen."
Landesinnenministerin Tamara Zieschang sagte, der Mann stamme aus Saudi-Arabien, er sei 2006 erstmals nach Deutschland gekommen und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Der Täter ist laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast.
Ministerpräsident Haseloff dankte auch allen Helfern und Einsatzkräften: "Und mein tiefstes Bedauern und Mitgefühl allen Angehörigen und allen Betroffenen, die auch durch den Schock, selbst wenn sie nicht persönlich betroffen wurden, ganz aus dem Leben gerissen wurden." Es müssten nun alle gemeinsam das Geschehene verarbeiten.
Die Versorgung der Verletzten laufe mit maximalen Kapazitäten und Ressourcen, sagte der CDU-Politiker weiter. "Ich muss sagen, das läuft alles wirklich generalstabsmäßig. Und trotzdem ist immer noch eine nicht abschließend zu bewertende Lage hier zur Kenntnis zu nehmen."