Nach Blockade am Rollfeld
Mehrere Million Euro: Fordern Fluggesellschaften bald Schadensersatz von Klimaaktivisten?
29.7.2023, 14:17 UhrNach der Blockade am Flughafen Düsseldorf durch Aktivistinnen und Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation prüfen die Fluggesellschaft Eurowings, Condor und Tuifly nun Schadenersatzklagen. Das bestätigte ein Sprecher von Eurowings gegenüber der "Rheinischen Post". Demnach mussten durch die Klimaprotestaktion vom 13. Juli etwa 48 Flüge annulliert und zwei weitere umgeleitet werden. Das hatte natürlich direkte Konsequenzen für die Fluggäste und Mehrkosten für die Airlines.
Schließlich mussten sie Hotels für Passagiere buchen, Ersatzflugzeuge mit entsprechender Crew organisieren und auch Ticketeinnahmen blieben laut demHamburger Luftfahrtexperten Gerald Wisselg aus. Insgesamt könne es zu Schadensersatzforderungen in Höhe einiger Millionen Euro kommen, schätzte er gegenüber der "Rheinischen Post".
Darum könnte die Klage ausbleiben
Trotz scheinbar offensichtlich entstandener finanzieller Verluste bei den Airlines stelle sich jedoch auch die Frage, inwiefern es sich für die Geschädigten wirtschaftlich lohne, ihr Schadenersatzansprüche geltend zu machen, gibt Thomas Rüfner, Professor für Bürgerliches Recht an der Universität Trier, gegenüber der "dpa" zu bedenken. "Denn wenn da ohnehin nichts zu holen ist, würde man durch so eine Klage letztlich nur ein Signal setzen", erklärt er weiter.
Zudem verfolge die Letzte Generation mit ihren Klimaprotesten zumindest ein moralisch gerechtfertigtes Ziel, dadurch könne es auch sein, dass eine Airline aus Image-Gründen auf eine Klage verzichte.