Das beliebteste Volksfest Bayerns

Mit dem Rollstuhl auf der Wiesn: So barrierefrei ist das Oktoberfest

Veronika Kügle

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1.10.2024, 17:27 Uhr
Werner Graßl (links) und Monika Burger fahren mit ihren Rollstühlen über die Wiesn in Richtung Riesenrad.

© Felix Hörhager//dpa Werner Graßl (links) und Monika Burger fahren mit ihren Rollstühlen über die Wiesn in Richtung Riesenrad.

Menschenmassen, Gedrängel, eine kaum durchdringbare Geräuschkulisse - schon für Menschen, die keine Behinderung haben, kann das Oktoberfest manchmal zur Herausforderung werden. Für Monika Burger und Werner Graßl, die beide im Rollstuhl sitzen und sich beim Facharbeitskreis Tourismus des Behindertenbeirats München engagieren, ist die Wiesn ein echter Hindernislauf. Die Rampen sind steil, die Theke zu hoch. Hier und da versteckt sich dann doch eine Treppe oder Menschen gucken nicht richtig und stolpern fast über den Rollstuhl vor sich.

Das Oktoberfest findet vom 21. September bis 6. Oktober 2024 auf der Münchner Theresienwiese mittlerweile zum 189. Mal statt. Seit 2007 sind Burger und Graßl Jahr für Jahr auf der Wiesn unterwegs, um auf Probleme für Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen.

Seitdem hat sich einiges getan:

  • Neu sind ein Online-Übersichtsplan und Karten von den einzelnen Zelten mit barrierefreien Zugängen und Toiletten. Alle großen Festhallen müssen einen solchen Zugang sowie eine bestimmte Anzahl Rollstuhlfahrerplätze anbieten.
  • Es gibt Leih-Rollstühle und Behindertentoiletten sowie eine spezielle sogenannte "Toilette für alle" mit einem Lift und einer Liege für schwerbehinderte Menschen, die pflegerische Betreuung brauchen.
  • Hilfe gibt es auf dem Oktoberfest. Ordner sind sofort zur Stelle, wenn sie die Rollstuhlfahrer heranfahren sehen.

Auch wenn es hier und da noch Hindernisse zu beseitigen gibt, freuen sich Graßl und Burger über die Besserungen. "Wir wollen möglichst normal behandelt werden - und möglichst selbstständig unterwegs sein, wie jeder andere Mensch", sagt Graßl.

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