Mit Parkverboten gegen den Sex-Treff am Baggersee
26.5.2017, 12:50 UhrKein Mensch kennt Hamlar? Der kleine Ort mit idyllischem Baggersee südlich von Donauwörth ist längst auf einschlägigen Sexforen gelistet. Ob homo oder hetero: Ganz offenkundig trifft sich hier die Szene nicht nur zum Planschen und Bräunen.
Die Nummernschilder verweisen auf ein großes Einzugsgebiet von Augsburg über Nürnberg bis nach München. Sogar Neugierige aus Schleswig-Holstein sollen schon ihr Glück versucht haben, an dem lauschigen Ort einen Partner oder eine Partnerin für Freiluftsex zu finden.
Der örtliche Fischereiverein, stolz auf seine Nachwuchsarbeit, mag derlei Treiben nicht länger dulden und wandte sich an die Gemeinde. Denn während sich jugendliche Petri-Jünger auf Forellen, Karpfen, Schleien oder Zander konzentrieren, geht es am anderen Ufer zur Sache.
Am Waldsee in Senden im Landkreis Neu-Ulm hatte es ähnliche Beschwerden gegeben. Dort hatte der Volksmund den FKK-Strand bereits "Porno Island" getauft. Hier hat der Gemeinderat von Senden inzwischen ein Nacktbadeverbot verhängt. Doch mit wenig Erfolg. Die sexuellen Aktivitäten haben sich aufs andere Ufer verlagert, wo die Nachbargemeinde zuständig ist, die bisher noch textilfrei erlaubt.
In Hamlar setzt der Gemeinderat jetzt auf die Polizei. Denn es soll sofort Schluss sein mit der großzügigen Auslegung der Parkverbote. Absperrungen am Naturschutzgebiet sollen die Sex-Touristen abschrecken; die Einheimischen können schließlich zum See, einer ehemaligen Kiesgrube, radeln.
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