Vor Gericht
Nach Wirbel um Buch: Kabarettistin Monika Gruber gewinnt Rechtsstreit gegen Bloggerin
29.2.2024, 11:57 UhrMonika Gruber konnte einen Rechtsstreit gegen eine Bloggerin vor dem Landgericht Hamburg für sich entscheiden. Der Kabarettistin sowie dem Piper-Verlag sollte untersagt werden, den vollständigen Namen der Bloggerin Roma Maria M. zu drucken. Das Gericht lehnte dies jedoch ab. Nach Angaben des "Stern" hat Roma Maria M. keinen Anspruch auf Anonymitätsschutz, da sie auf Plattformen wie Instagram mit ihrem gesamten richtigen Namen angemeldet ist. Deshalb müsse sie es nun hinnehmen, dass der Name in dem Buch genannt wird.
Doch was ist eigentlich passiert?
Im Buch "Willkommen im falschen Film" geht Monika Gruber auf Aktivisten ein. In dem Artikel "Wenn Nazis stricken" zitiert die Kabarettistin einen Tweet von Roma Maria M. In diesem schreibt die Bloggerin: "Rechtsextreme Frauen unterwandern aktuell aktiv auch die textile Hobbyszene (z. B. zum Thema Stricken). Bitte setzt euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet." Monika Gruber macht sich in ihrem Buch über den migrantisch klingenden Namen der Bloggerin lustig. So schreibt die Kabarettistin: "Es ist mir ein Rätsel, was jemand mit einem solchen Namen in der 'textilen Hobbyszene' treibt? Ich hätte sie eher beim tantrischen Shakren-Turnen oder einem veganen Urschrei Seminar verortet." Gruber unterstellt Roma Maria M. unter falschem Namen zu "tweeten", um diese glaubwürdiger wirken zu lassen. Der Name ist jedoch echt. Wie der "Stern" berichtet, ist der Vater der Bloggerin aus Indien.
Roma Maria M. wehrte sich auf X gegen Monika Gruber und löste einen Shitstorm gegen beide Frauen aus. Nach Angaben des "Stern" erhielt Maria Roma M. Mord- und Vergewaltigungsdrohungen. Diese halten nach wie vor an, weshalb viele Medien nicht den vollen Namen der Frau veröffentlichen. Nun hat das Landgericht Hamburg gegen Roma Maria M. entschieden. Ihr Anwalt Jan Froehlich ist entsetzt über die Entscheidung des Gerichts und möchte nun Rechtsmittel einlegen. Nach Angaben von "Express" sagte Monika Gruber nach dem Prozess: "Nach Wochen eines völlig surrealen Shitstorms gegen unser Buch und die Kunstform der Satire bin ich nicht nur glücklich, sondern vor allem enorm erleichtert, dass bei allem Irrsinn unserer Zeit jedenfalls der Rechtsstaat noch nicht seinen Kompass verloren zu haben scheint."
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