Mordfall Maria Bögerl: Verdächtiger wieder frei
6.4.2017, 14:10 UhrKnapp sieben Jahre nach dem Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Das bestätigte das Bundeskriminalamt am frühen Donnerstagmorgen auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Er wurde aufgrund von Hinweisen nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" in der Nacht in Königsbronn, zehn Kilometer entfernt von Heidenheim, festgenommen.
Ein DNA-Abgleich mit am Tatort gefunden Spuren fiel am Donnerstagvormittag negativ aus. Der am Mittwochabend festgenommene Mann komme daher kaum noch als Täter in Frage, hieß es. Er bestritt im Verhör, an der Entführung und Ermordung der Frau beteiligt gewesen zu sein, wie ein Sprecher der Anklagebehörde in Ellwangen mitteilte. Inzwischen ist der Mann wieder auf freiem Fuß. Der Tatverdacht gegen ihn habe sich nicht erhärtet, sagte Staatsanwalt Armin Burger in Ellwangen.
Der Mann geriet ins Fadenkreuz der Ermittler, weil der in betrunkenem Zustand vor Zeugen erklärt haben soll, er habe die Frau erstochen. Die zwei jungen Männer hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeichnet und den Mitschnitt der Polizei übergeben. Seitdem gingen die Ermittler dieser Spur nach, am Mittwoch wandten sie sich mit der Bitte um Hinweise an die Öffentlichkeit. Am Ende der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" gingen zahlreiche Hinweise ein, die zur Festnahme des Mannes führten.
Phantombild und Stimmprobe
Der Fall ist einer der bekanntesten ungeklärten Mordfälle in Deutschland: Die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt und umgebracht worden. Die Täter verlangten 300.000 Euro. Die Übergabe des Lösegelds scheiterte, Anfang Juni fand ein Spaziergänger dann die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, war erstochen worden. Ihr Ehemann tötete sich später selbst. Er war in Verdacht geraten, in den Fall verwickelt zu sein.
Dieser Artikel wurde am 6. April um 14.10 Uhr aktualisiert.