Feuer in Szenelokal

Mutmaßlicher Anschlag: Brand in Gaststätte von Rechtsextremisten

28.5.2021, 16:03 Uhr
Das Gasthaus "Goldener Löwe" in Kloster Veßra ist ein bekanntes Szeneobjekt. Am Freitagmorgen hat es in dem Lokal gebrannt.

© NEWS5/Ittig Das Gasthaus "Goldener Löwe" in Kloster Veßra ist ein bekanntes Szeneobjekt. Am Freitagmorgen hat es in dem Lokal gebrannt.

Gegen 4.30 Uhr hörte ein Anwohner der Schleusinger Straße in Kloster Veßra einen lauten Knall und sah daraufhin aus dem Fenster. Er bemerkte Qualm aus dem Kellerbereich des Gasthauses "Goldener Löwe" und alarmierte die Feuerwehr.

Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich vier Personen im Gasthaus. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen, verletzt wurde niemand. Nach ersten Informationen soll ein Brandsatz das Feuer im Keller des Gebäudes ausgelöst haben, berichtet der Mitteldeutschen Rundfunks (mdr).

Mutmaßlicher Brandanschlag

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und geht dem Verdacht der Brandstiftung nach. Befragungen haben ergeben, dass zwei unbekannte Personen gesehen wurden, die zum Zeitpunkt des Brandausbruches in Richtung Themar flüchteten.

Die Gaststätte wird von Tommy Frenck betrieben. Der 34-Jährige ist ehemaliger NPD-Politiker und Mitbegründer des rechtsgerichteten Bündnis Zukunft Hildburghausen. Frenck geriet deutschlandweit mit seinem Lokal unter anderem in die Schlagzeilen, weil er 2017 am Geburtstag Adolf Hitlers ein Geburtstagsangebot präsentierte und Schnitzel für 8,88 Euro anpries.

Ein Imbiss direkt neben der Lokal wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, hier soll es laut mdr zu drei Explosionen gekommen sein. Der Imbiss-Betreiber soll weder privat noch geschäftlich mit Frenck und der benachbarten Gaststätte verbunden sein.

Ministerpräsident äußert sich deutlich

Der Brand in dem Gasthaus sei bereits der dritte in einer von Rechtsextremen genutzten Immobilie in Thüringen binnen weniger Wochen, schreibt der mdr und nennt den Brand in der leerstehende Gaststätte "Waldhaus" und ein Feuer im Rittergut Gutmannshausen.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) äußerte sich am Morgen auf Twitter. "Brennende Häuser sind weder ein Argument noch eine politische Haltung. Wenn es Brandstiftung ist, dann ist es eine schwere Straftat", schreibt Ramelow.


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