Tochter war beim Dating eine Last
Mutter lässt 18 Monate alte Tochter tagelang allein Zuhause - Kind stirbt
24.07.2022, 15:56 Uhr
Die kleine Diana wachte am Morgen des 15. Juli in ihrem Bettchen in Mailand auf - allein. Niemand war da, lediglich eine Milchflasche lag mit im Bett. Ihre Mutter Alessia P. ist etwa 50 Kilometer weit weg nahe Bergamo, um dort ihren Freund zu besuchen. Als sie erst nach sechs Tagen nach Hause kommt, fand sie das kleine Kind tot im Bett. Die Mutter versuchte ihre Tochter zu wecken und bat Nachbarn um Hilfe. Diese verständigten den Notruf.
Mehrere italienische Medien berichten über das tragische Schicksal des Mädchens, für das jede Hilfe zu spät kam. Ohne Essen und ohne Trinken war es in der vermutlich viel zu warmen Wohnung einem qualvollen Tod schutzlos ausgeliefert.
Wurde das Kind betäubt?
Niemand in der Nachbarschaft habe Diana schreien oder weinen hören, berichtet RTL News mit Verweis auf die italienische Nachrichtenseite Il Corriere della Sera. Dem Bericht zufolge haben die Ermittler in der Wohnung auch eine Packung Benzodiazepine gefunden. Es wird vermutet, dass die Mutter die Tabletten in die Milch gemischt haben soll, weshalb das Kind nicht in der Lage war, auf sich aufmerksam zu machen. Eine Obduktion soll darüber noch Klarheit bringen.
Die 37-Jährige soll gegenüber der Polizei bereits zugegeben haben, dass sie ihre Tochter immer wieder mal allein gelassen habe, wie RTL-News berichtet. Angefangen bei einer Stunde und später auch mal ein Wochenende. Freunden, Familie und ihrem Freund habe sie gesagt, dass ein Babysitter auf Diana aufpasse.
Tochter sei eine Last gewesen
In einer Vernehmung durch die Polizei soll Alessia P. gesagt haben: "Ich habe damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte." Ihre Tochter sei für sie eine Last gewesen - gerade beim Kennenlernen von Männern. "Ich wollte eine Zukunft nur mit meinem Freund", sagte die Frau beim Verhör, heißt es in den Medienberichten.
Die Schwangerschaft mit ihrer Tochter Diana habe Alessia P. nicht bemerkt, berichtet RTL News mit Verweis auf die Zeitung La Repubblica. Als sie im siebten Monat war, soll ihre Tochter plötzlich auf der Toilette ihres damaligen Freundes zur Welt gekommen sein. Zu ihrer Familie hat sie keinen guten Draht und nur sporadisch Kontakt. Daher habe sie das Frühchen alleine aufgezogen, war jedoch mit der Situation völlig überfordert.
Die 37-Jährige sitzt nun wegen des Verdachts auf Mordes in Untersuchungshaft. Laut der Beamten zeige sie keine Reue und habe bisher keine Träne vergossen.