Paukenschlag
Nach 459 Jahren: Bekanntes Gasthaus macht für immer dicht - zwei Weltkriege am Ende überlebt
02.03.2025, 17:13 Uhr
Wenn diese Wände sprechen könnten. Die "Gösser Bierklinik" aus Wien könnte so einiges erzählen. Die Türkenbelagerung, die Monarchie und zwei Weltkriege – all das hat das Wirtshaus am Ende überlebt. Nun jedoch gingen die Türen nach exakt 459 Jahren für immer zu.
In Wien wird das Gasthaus definitiv für immer eine gastronomische Institution bleiben. Die "Bierklinik" ist zudem auch das älteste Gasthaus der Stadt. Seit Anfang des Jahres sind die Türen jedoch für immer geschlossen worden.
Nach Berichten österreichischer Medien soll zudem mittlerweile auch feststehen: Es gibt wohl auch kein Zurück mehr.
Im Jahre 1566 gingen die Türen des Lokals einst zum ersten Mal in der Steindlgasse 4 auf. Die Stadt Wien verliert damit nur innerhalb weniger Wochen ein zweites Traditionsgasthaus, denn: Kürzlich hatte der "Esterházykeller" nach fast 350 Jahren Insolvenz anmelden müssen.
Urkundlich erwähnt wurde das Haus sogar bereits im Jahre 1406, berichtet dazu "t-online.de" weiter. Auch die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg hatte das Lokal am Ende überlebt. "Wer einmal die Rindsuppe mit Frittaten oder Leberknödel gekostet hatte, wusste: Hier schmeckte Wien, wie es sein sollte", schreibt das Portal "heute.at" beispielsweise zu einem Besuch.
Die Geschichte des Hauses selbst reicht dabei aber wohl noch viel weiter zurück. Kaum zu glauben, aber: Zur Römerzeit – rund 70 n. Chr. – hätten dort bereits Legionäre gelagert.
Die genauen Gründe für das Aus sind derzeit noch eher unklar. Pächter Hieronymus Kos führt das Lokal seit dem Jahre 1988, zuletzt wurden vor 25 Jahren Renovierungsarbeiten durchgeführt und das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.
Laut "t-online.de" sei der ehemalige Besitzer für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen. So werde die Telefonnummer des Lokals bereits von einem Getränkemarkt genutzt, berichtet dazu das Lokalblatt "Mein Bezirk". Ob ein neuer Betreiber gesucht wird, bleibt damit also erst einmal weiter unklar.