Weißes Haus bestätigt

Nach Attentat auf Trump: Secret-Service-Chefin Cheatle räumt ihren Posten

Andrea Munkert

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23.7.2024, 17:42 Uhr
Kimberly Cheatle, Direktorin des US-amerikanischen Secret Service, sagte vergangene Woche vor dem Ausschuss für Aufsicht und Rechenschaftspflicht des Repräsentantenhauses über das versuchte Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania im Kapitol aus.

© Rod Lamkey/FR172078/AP/dpa Kimberly Cheatle, Direktorin des US-amerikanischen Secret Service, sagte vergangene Woche vor dem Ausschuss für Aufsicht und Rechenschaftspflicht des Repräsentantenhauses über das versuchte Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania im Kapitol aus.

Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Laut der "FAZ" habe die Chefin des Secret Service ihren Mitarbeitern einen Brief zugeschickt, der via "Twitter" beziehungsweise "X" verbreitet wurde und von Cheatle stammen soll. Darin steht, dass sie das mit "einem schweren Herzen" tue.

Weiterhin soll laut "FAZ" darin stehen, dass die prüfenden Blicke auf die Behörde nach dem Attentat auf Donald Trump sehr intensiv gewesen seien, der Druck werde sich noch erhöhen. Die Aufgabe der Behörde sei der Schutz der amerikanischen Führung - und am 13. Juli habe sie versagt. Sie übernehme, schreibt Cheatle, die Verantwortung dafür.

Noch am Vortag hatte Kimberly Cheatle Rücktrittsforderungen abgelehnt. Das Weiße Haus bestätigte den Rücktritt in einer Stellungnahme. Cheatle war seit dem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Pennsylvania, bei dem Trump verletzt wurde, unter Druck geraten.

Ein Schütze hatte vor gut einer Woche bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei in der Stadt Butler das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Ein Besucher der Kundgebung starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

Secret Service ist für Schutz ranghoher Politik verantwortlich

Cheatle hatte bei einer Anhörung im US-Kongress am Montag ein Versagen des Dienstes eingeräumt. Sie übernehme die volle Verantwortung und werde alles unternehmen, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole, sagte sie. Der Secret Service ist in den USA für den Schutz ranghoher Politiker zuständig, darunter amtierende und frühere Präsidenten.

In den vergangenen Tagen hatte es Kritik an der Vorgehensweise des Secret Service gegeben, weil der Schütze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte. Außerdem gab es Berichte, wonach der junge Mann Sicherheitsbeamten bereits vor Trumps Auftritt mit seinem Verhalten aufgefallen war, der Ex-Präsident aber trotzdem die Bühne betreten durfte.

Cheatle bezeichnete die Attacke als schwerstes Versagen vom Secret Service seit Jahrzehnten. Zugleich hielt sie sich am Montag jedoch unter Verweis auf laufende Untersuchungen mit Details zurück.

Der Vorsitzende des Aufsichtsausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner James Comer, sagte, dass der Angriff zu verhindern gewesen sei. Cheatle verdiene es nicht, ihren Posten an der Spitze der Behörde zu behalten. Der demokratische Vize-Chef Jamie Raskin verwies unterdessen darauf, dass Schusswaffen-Angriffe in Amerika zu häufig passierten.

Biden: Cheatle hat sich selbstlos Schutz der USA gewidmet

US-Präsident Joe Biden dankte Cheatle für "ihren jahrzehntelangen Einsatz im öffentlichen Dienst". "Während ihrer gesamten Laufbahn beim Secret Service hat sie sich selbstlos dem Schutz unserer Nation gewidmet und ihr Leben riskiert", schrieb der Demokrat. Als Führungskraft brauche man Ehre, Mut und unglaubliche Integrität. Biden kündigte an, dass die Untersuchung zu den Hintergründen des Attentats auf Trump weitergehe. "Wir alle wissen, dass sich das, was an diesem Tag geschah, nie wiederholen darf."

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