Mordprozess
Nach einem Discobesuch trieb ihre Leiche im Fluss: Hat ein Jogger die bayerische Studentin getötet?
12.10.2023, 12:44 Uhr
Seit Donnerstag muss sich der 21-jährige Angeklagte aus Rosenheim wegen Mordes vor dem Landgericht Traunstein verantworten. Der Vorwurf: Er habe die 23-jährige Medizinstudentin vor einem Jahr heimtückisch getötet, als sie von einem Disko-Besuch im Aschauer "Eiskeller" auf dem Weg nach Hause war.
Staatsanwaltschaft geht von sexuellen Motiven aus
Die Polizei hatte den Angeklagten dem "Bayerischen Rundfunk" zufolge zunächst als Zeugen vernommen, weil er in der Tatnacht in der Nähe des Clubs gejoggt war. Weil sich die Hinweise auf ihn als Tatverdächtigen verdichtet hatten, wurde der 21-Jährige rund sechs Wochen nach Hannas Tod von Beamten festgenommen - nun steht er vor Gericht.
Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft gegen den 21-Jährigen: Er soll die junge Frau auf dem Heimweg vom "Eiskeller" verfolgt, aus sexuellen Motiven überfallen und schwer verletzt in den Bärbach geworfen hat, der in die Prien mündet. Sie soll ertrunken sein, berichtet die "dpa".
Angeklagter schweigt
Der 21-Jährige hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, im Prozess hat er der "dpa" zufolge die Aussage zu Beginn der Verhandlung verweigert. Er werde sich "vorab zur Sache und zur Person nicht äußern", sagte einer seiner Anwälte am Donnerstag vor dem Landesgericht. Die Verteidigung behielt sich allerdings vor, dass der 21-Jährige sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern könnte.
Mit einem Urteil ist im Dezember zu rechnen: Für die Hauptverhandlung sind laut Gericht 27 Termine zunächst bis zum 22. Dezember angesetzt, 61 Zeugen und sechs Sachverständige sollen gehört werden.