Folgen des Ukraine-Kriegs

Nach Hamsterkäufen: Speiseöl wird zu Wucher-Preisen im Internet verkauft

Ella Gößelein

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15.3.2022, 16:21 Uhr
Nach Hamsterkäufen: Speiseöl wird zu Wucher-Preisen im Internet verkauft

© Screenshot Ebay-Kleinanzeigen

Aufgrund von Hamsterkäufen wird das Speiseöl in deutschen Supermärkten knapp. Erste Discounter reagieren beriets und rationieren die Ausgabe an ihre Kunden. Grund dafür, dass immer mehr Bürger Lebensmittel horten, ist auch der Krieg in der Ukraine.

Die Ukraine gilt als wichtiger Rohstofflieferant für Sonnenblumenöl. „Das Land steht für 51 Prozent der auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehenden Menge und gehört für Deutschland zu den wichtigsten Importländern", zitiert die Tagesschau Christian Böttcher, den Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH). Sollte die Ukraine als wichtiger Lieferant zukünftig ausfallen, hätte das nicht nur Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Speiseöl. Auf die Preise dürften steigen. Deshalb sind bereits heute die Regale in deutschen Supermärkten wie leer gefegt.

Nun verlagert sich das Geschäft mit dem Sonnenblumenöl auf Verkaufsplattformen im Internet. So machen sich zum Beispiel User auf Ebay-Kleinanzeigen die Krise zum Vorteil und verkaufen das Speiseöl zu stark überteuerten Preisen. Ein Verkäufer bietet beispielsweise eine Flasche Öl der Marke Thomy für 19 Euro an. Für gewöhnlich kostet dieses Öl im Supermarkt etwa zwei Euro. Ein weiteres Angebot beläuft sich auf rund 37 Euro für eine versiegelte Flasche Sonnenblumenöl.

Es gibt jedoch auch Anbieter, die aus der Situation keinen Profit schlagen wollen. Unter dem Titel "Charity Aktion Ukraine" bietet ein Verkäufer eine Flasche Öl für 100 Euro an und erklärt: "Der Erlös geht sofort an die Ukraine."

Trotz der Meldungen über Engpässe appelliert Christian Böttcher, der Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels, an die Bevölkerung und bittet, sich solidarisch zu verhalten und Lebensmittel nur in haushaltsüblichen Mengen zu kaufen. Wie die Tagesschau berichtet, sei nach Angaben des Handelsverbands Deutschland die Lebensmittelversorgung trotz des Ukraine-Kriegs gesichert.

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