Nach "Höhle der Löwen": Social Media-Shitstorm wegen "Pinky Gloves"
14.4.2021, 16:09 UhrAndré Ritterswürden und Eugen Raimkulow sind die Gründer von "Pinky". Sie lernten sich bei der Bundeswehr kennen und wurden gute Freunde. Sie entschieden sich dann, gemeinsam in eine Frauen-WG einzuziehen. Dort kamen sie mit vielen Themen wie beispielsweise Einschränkungen und Sorgen von Frauen bezüglich deren Menstruation in Berührung. "Dazu gehört auch das Problem, dass gerade auf öffentlichen Toiletten, Festivals oder bei Besuchen in fremden Haushalten Damen-Hygieneartikel nur schlecht oder überhaupt nicht entsorgt werden können.", erklären die Gründer auf ihrer Website.
Menstruierende haben oft keine Alternative und spülen die benutzten Tampons die Toilette hinunter. Es kann jedoch sehr unangenehm werden, wenn beispielsweise die Toilette mit einem Tampon oder einer Damenbinde verstopft ist, so die Gründer. Um dieses vermeintliche unangenehme Gefühl loszuwerden, welches die Menstruation mit sich bringen würde, entwickelten Ritterswürden und Raimkulow eine Lösung: "Pinky"-Einmal-Handschuhe. Die Anleitung ist sehr einfach: "Hygieneartikel entnehmen und auf links ziehen. Anschließend bequem aufrollen und mit dem integrierten Klebestreifen verschließen." Dieses kleine Päckchen kann dann im nächsten Restmüll entsorgt werden.
Nach dem Auftritt bei der „Höhle der Löwen“ am Montagabend lösten die Pinky Gloves einen regelrechten Shitstorm aus. Ein häufiger Vorwurf betrifft das Geschlecht der zwei Gründer: Es sei ungewöhnlich, dass sich zwei Männer mit solchen Themen auseinandersetzen. Männer könnten sich nicht in menstruierenden Personen hineinversetzen, da sie selbst nie Menstruation bekommen haben.
Auch in Franken werden die Pinky Gloves kritisiert: Die 27-jährige Influencerin Ricarda (Instagram: ricardafernanda) hat in ihren Stories ihre Meinung dazu geäußert: Sie bezeichnete die zwei Gründer ironisch als "richtige Frauenversteher". Sie fügt hinzu, dass sie für ihre Menstruation kein Schamgefühl empfindet - wie viele andere Frauen auch. Daher gäbe es für sie gar kein Problem zu lösen. Sie würde das Produkt eher nutzen, um Hundekot einzusammeln. Denn das sei eklig - aber nicht die Periode einer Frau. Man sollte sich dafür nicht schämen und andere Menschen sollten sich genauso nicht beschämt fühlen, wenn sie beispielsweise Tampons im Mülleimer sehen. Aus diesem Grund finden einige Influencer auf Social Media, dass dieses Produkt "unnötig" sei.
Auf ihrem neuen Instagram Post antworten die Gründer auf die Kritik: "Das Gute an der aktuellen Situation ist, dass die Periode und ihre politischen Aspekte dadurch viel Aufmerksamkeit bekommen .. Wir sind absolut dafür, dass das Thema enttabuisiert wird."
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