Hoffnung für Olympiasieger

Nach künstlichem Koma und Amputationen: Eiskunstläufer Kostomarow kann sich wieder verständigen

Markus Maisel

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Johanna Michel

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13.3.2023, 15:23 Uhr
Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin holte Roman Kostomarow mit seiner Tanzpartnerin Tatjana Navka die Goldmedaille.

© IMAGO Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin holte Roman Kostomarow mit seiner Tanzpartnerin Tatjana Navka die Goldmedaille.

Das Schicksal des russischen Eiskunstläufers Roman Kostomarow beschäftigte in den vergangenen Wochen die Sportwelt. Alles begann mit einer einfachen Corona-Infektion, auf die im Januar eine schwere Lungenentzündung folgte.

Diese führte letztendlich zu Horror-Symptomen: Es kam zu massiven Durchblutungsstörungen, Wundbrand und absterbendem Gewebe. Bei Kostomarow wurde das Gangrän-Risiko festgestellt. Bei Patienten können Teile des Körpers wegen Blutunterversorgung absterben. Die Ärzte fanden nur noch einen Ausweg, um Kostomarows Leben zu retten - ihm die Hände und Füße zu amputieren.

Linse des rechten Auges entfernt

Doch die Liste an Hiobsbotschaften nahm kein Ende: Im weiteren Verlauf erlitt Kostomarow mehrere Hirnblutungen, eine Hirnschwellung, eine Mengitis und zwei Schlaganfälle. Nach Angaben des Merkurs musste ihm sogar die Linse des rechten Auges entfernt werden. Die Folge: Kostomarow wurde ins künstliche Koma versetzt.

Die Ärzte hatten bereits mit den sicheren Tod des Eiskunstläufers gerechnet. Sein Körper sei zu schwach gewesen, um ihn aus dem künstlichen Koma zu erwecken. Sein Leben hing am seidenen Faden.

Ehefrau verkleidete sich als Krankenschwester

Eine Nachricht über den Zustand des Eiskunstläufers dürfte nun zahllose Fans aufatmen lassen. Wie die russische Nachrichtenagentur tass berichtet, scheint sich der 46-Jährige auf dem Weg der Besserung zu befinden. Nachdem Kostomarow vor wenigen Tagen aus dem künstlichen Koma erwachte, soll er mittlerweile in der Lage sein, sich mit seinen Verwandten zu verständigen.

Vor allem seiner Ehefrau, Eiskunstläuferin Oksana Domnina, dürfte damit eine schwere Last von der Seele fallen. Sie verbrachte die schwersten Stunden ihres Ehemanns vor seinem Krankenbett. Um beim Betreten des Krankenhauses nicht von der Presse erkannt zu werden, soll sie sich Medienberichten zufolge als Krankenschwester verkleidet haben.

Die Neuigkeiten über den Zustand geben zwar Grund zum Aufatmen - doch sein Zustand ist nach Angaben der Ärzte immer noch kritisch. Das Bett darf Kostomarow nicht verlassen, zudem kann der Eiskunstläufer derzeit nicht ohne maschinelle Unterstützung atmen.

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