Besorgniserregende Kommentare
Nach Rassismus-Eklat unter Werbepost: Aldi blockiert zahlreiche Nutzer bei "X"
27.10.2023, 10:58 UhrIn einem aktuellen Prospekt von Aldi Nord sollte eigentlich einfach nur für Übergangskleidung geworben werden. Auf dem Werbefoto ist ein schwarzer Mann zu sehen, der hinter einer weißen Frau durch einen Wald geht. Alleine diesen Fakt nahm ein Nutzer der Plattform "X" allerdings zum Anlass, um sich rassistisch in einem seiner Posts zu äußern und bekam dafür noch unterstützende Kommentare. Nach dem Vorfall hinterließen auch einige weitere Nutzer ähnliche Kommentare unter den Beiträgen von Aldi Nord, oder erwähnten die Discounter-Kette in eigenen Posts. "Die Tonalität der Äußerungen ist fast ausschließlich diskriminierend und teilweise rassistisch", äußert sich Aldi in einer Mitteilung.
Plattformbetreiber von "X" ignorieren den Vorfall
Wie Aldi selbst in der Mitteilung auf der Webseite erklärt, würden die Plattformbetreiber von "X" nicht ausreichend gegen solche Vorfälle vorgehen. Daher ergriff das Unternehmen die Initiative selbst. Der Nutzer, von dem die sogenannte "Hatespeech" ursprünglich ausging, wurde seitens Aldi Nord blockiert. Und auch die Profile, die dem Account folgen, wurden eingeschränkt. "Sollten wir dabei Userinnen und User geblockt haben, die dieses Gedankengut nicht teilen, bedauern wir das sehr und entsperren diese Konten selbstverständlich wieder", heißt es in der Mitteilung.
"Bei uns wird jede Form der Diskriminierung abgelehnt."
Das Unternehmen erklärt, dass sie jederzeit bereit sind auf konstruktive Kritik im Rahmen eines demokratischen Diskurses einzugehen. "Dieser endet jedoch, wenn die Würde anderer Menschen verletzt und diese durch Hetze beleidigt werden. Bei uns wird jede Form der Diskriminierung abgelehnt." Bis auf Weiteres wird die Kommentarfunktion unter den Beiträgen von Aldi daher wegen des Vorfalls blockiert. Durch das klare Statement macht Aldi klar, dass solche Vorfälle keinesfalls toleriert werden. "Beiträge, deren Inhalte Straftatbestände erfüllen (wie z.B. Beleidigung oder Volksverhetzung), bringen wir daher auch zur Anzeige."
Enormer Anstieg diskriminierender Inhalte bei "X"
Seit Elon Musk das Netzwerk übernommen hat, stieg der Inhalt von "Trans- und Queerfeindlichkeit, Rassismus, Misogynie, Antisemitismus und anderen menschenfeindlichen Inhalten", schreibt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes in einer Meldung vom 10. Oktober. Es wurde auch verkündet, dass die Antidiskriminierungsstelle die Plattform verlässt, da dies nicht mehr mit den Werten der Organisation vereinbar wäre.