Über ein Jahr lange Suchaktion
Nach über 500 Tagen alleine in der Wildnis: Dackel-Dame Valerie ist wieder bei ihrer Familie
27.04.2025, 13:39 Uhr
Im November 2023 besuchte die kleine Zwergdackeldame Valerie gemeinsam mit Frauchen und Herrchen die Känguru-Insel vor dem Festland Südaustraliens. Entlang der Küste reiste das Trio von Strand zu Strand, als angekommen in Stokes Bay Valerie auf einmal verschwindet.
Die Hündin wollte eigentlich ihrer Familie folgen, als ein Einheimischer versucht, sie einzufangen, floh die verängstigte Valerie. Die Familie suchte tagelang nach der Hündin. All die Mühen blieben aber vergebens und schweren Herzens mussten die Reisenden ohne ihren Vierbeiner wieder abreisen.
„Niemand hätte gedacht, dass ein kleiner Dackel wie Valerie allein in der Wildnis überleben würde“, schreibt die Tierrettungsgruppe Kangala, „aber mehr als 12 Monate nach ihrem Verschwinden gingen regelmäßig Meldungen über einen Dackel mit einem rosa Halsband ein“. Mittels Videos und Beobachtungen fanden die Freiwilligen Tierschützer Valerie wieder: Sie war am Leben und zum Zeitpunkt der ersten Sichtung schon 15 Kilometer weit gereist.
Lost Dog Syndrom
Valerie war äußerst scheu geworden, erklären die Tierschützer: „Sie rennt beim ersten Anzeichen von Menschen oder Fahrzeugen davon, und trotz aller Bemühungen engagierter Inselbewohner war es unmöglich, Valerie einzufangen.“ Die freiwilligen Helfer von Kangala haben deswegen in Absprache mit Valeries Familie einen Plan formuliert, um die Dackeldame zu fangen. Dafür kamen neben Überwachungskameras auch verschiedene Fang- und Lockmethoden zum Einsatz.
Valerie war mittlerweile im Überlebensmodus und hatte „Lost Dog Syndrom“ (auf Deutsch: „Verlorener Hund Syndrom“), erklärt Projektleitung Lisa. In diesem Fall bringe es dann nichts mehr, die Hunde zu rufen, vielmehr müsse man sie wieder an ihr altes Leben gewöhnen. Die Tierschützer richteten deswegen ein kleines Nest für den Dackel ein, mit alten Spielzeugen, Leckerlis und auch Kleidungsstücken vom Frauchen. Es gab immer wieder kleine Klickmomente, in welchen der Dackel seine Vergangenheit erkannte. Die Annäherung und auch Gewöhnung an Menschen grundsätzlich dauerte gut zwei Wochen.
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Am Samstag meldete Kangala schließlich, dass Valerie gefangen werden konnte. Der Dackel konnte sicher gerettet werden, ist gesund und munter, heißt es seitens der Organisation. „Die Suche nach Valerie erforderte mehr als 1000 freiwillige Arbeitsstunden und mehr als 5000 km, die von Freiwilligen in ihren Privatfahrzeugen zurückgelegt wurden“. Valerie galt ganze 529 Tage lang als vermisst.