Gefahr in der Luft
Nach Vulkanausbruch auf Island: Giftwolke zieht heute über Deutschland - Auswirkungen in Franken?
26.8.2024, 17:19 UhrAm vergangenen Donnerstag ist in Island ein Vulkan nahe der Hauptstadt Reykjavik ausgebrochen - mal wieder. Für Isländerinnen und Isländer ist das längst nichts Besonderes mehr. Das war der sechste Ausbruch in den letzten neun Monaten. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind deshalb gut darauf vorbereitet, wissen, was zu tun ist und können die Gefahr gut eindämmen. Dass der aktuelle Vulkanausbruch jedoch Auswirkungen auf ganz Europa und auch Deutschland hat, ist eher selten.
Giftwolke über Deutschland - ein Bundesland weitestgehend verschont
Anders als üblich, schoss bei dieser Vulkaneruption die Lava nicht aus dem Vulkan raus, sondern die Erde riss auf und die Lava konnte so langsam herausfließen. Laut Schätzungen soll der Riss zunächst 1,4 Kilometer groß gewesen sein. Innerhalb von 40 Minuten vergrößerte er sich jedoch auf fast 4 Kilometer. Es wurde sogar noch ein zweiter Riss gefunden. Deshalb wurden die knapp 4.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus der anliegenden Stadt Grindavik evakuiert, wie unter anderem "Die Deutsche Presseagentur" berichtet.
Neben der Gefahr am Boden gibt es nun auch eine Gefahr in der Luft: Eine Giftwolke. Durch den Vulkanausbruch wurde jede Menge Schwefeldioxid freigesetzt, das jetzt in einer Wolke über Europa zieht. Simon Carn, Vulkanologe der Michigan Technological University, sprach auf X von einer "weiteren Ladung vulkanischen SO2". Die Daten über das Schwefeldioxid hat Carn unter anderem von der Nasa, wie er in seinem Tweet schreibt.
Another batch of #volcanic SO₂ en route to the #UK/#Ireland, courtesy of the latest #eruption on #Iceland's #Reykjanes peninsula. Might cause some local #AirQuality impacts in the coming days. @eddy_weather @ScottishEPA
— Prof. Simon Carn (@simoncarn) August 23, 2024
SO₂ data: @NOAA/@NASA @JPSSProgram #NOAA20-#OMPS pic.twitter.com/KkgZUyWtKD
Auch das tschechische Wetterportal "Windy.com" warnt vor der Schwefeldioxid-Wolke. Die Karte zeigt, dass die Wolke am Montag ganz Deutschland überquert. Laut den weiteren Daten des Portals soll die größte Gefahr jedoch am Dienstagmorgen bereits vorüber sein, da die Wolke bis dahin größtenteils weitergezogen sein wird.
Besonders ein Bundesland bleibt weitestgehend verschont: Bayern. Nur in wenigen Teilen im Norden und Westen Frankens schweift die Wolke das Bundesland.
Landesamt warnt vor Schwefeldioxid
Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW wirkt Schwefeldioxid vorwiegend auf die Schleimhäute der Atemwege und der Augen. SO2 in höheren Konzentrationen rufe "starke lokale Reizerscheinungen hervor". Darunter fallen zum Beispiel Bindehautentzündung, aber auch leichtere Symptome wie das Laufen der Nase und Husten. Infolgedessen könnte auch eine Bronchitis und Luftröhrenentzündung verursacht werden. Hohe Konzentrationen werden in Deutschland aber offenbar nicht erreicht, so die Nachrichtenagentur "Afp".
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