Testreihe gestartet
Nach Weihnachtsfestmahl: Hilft Schnaps wirklich der Verdauung - oder schadet er sogar?
Online-Redaktion
Die Schlemmertage stehen bevor. Damit das Völlegefühl nach dem Festmahl nicht den Abend ruiniert, servieren Familienangehörige seit Generationen den Verdauungs-Schnaps. Aber hilft der wirklich?
Forschende der Universität Zürich waren neugierig. Also untersuchten die Schweizer den Effekt von Wein, schwarzem Tee und Schnaps und Wasser nach dem Verzehr von - Vorsicht, Klischee - Käse-Fondue.
Der Versuchsaufbau sah so aus: 20 Freiwillige haben sechs Stunden lang nichts gegessen und sich dann 200 Gramm Fondue schmecken lassen. "Hergestellt aus Schweizer Käse", schreiben die Forschenden in ihrer Studie. Dazu gab's dann jeweils 300 Milliliter Weißwein (natürlich auch aus der Schweiz), 300 Milliliter schwarzen Tee, 20 Milliliter Kirschschnaps (ebenfalls aus dem Alpenland) und 20 Milliliter Wasser.
Trinken für die Forschung
Dann ließen die Wissenschaftler die Probanden vier Stunden lang alle zehn bis 15 Minuten pusten. Daraus zogen sie Schlüsse darüber, wie gut der Verdauungstrakt mit den Käse-Getränk-Mischungen klarkommt. Bevor die Forschenden ihre Ergebnisse vorstellen, machen sie in ihrer Studie erst noch einmal klar: "Jeder Schweizer würde sagen, dass das Schweizer Käse-Fondue da einzig Wahre und mit Abstand das Beste ist!"
Das Ergebnis der Studie: Der Verdauungstrakt tut sich nach der Mahlzeit mit schwarzem Tee deutlich leichter als mit Weißwein. Der Schnaps führt sogar eher dazu, dass der Magen noch mehr zu kämpfen hat als ohne. Daraus leiten die Forscher die Empfehlung ab: Nach dem Festschmaus lieber Wasser oder Tee trinken als Alkohol.
Antje Gahl, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, erklärte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Der gefühlte Effekt, dass Alkohol den Magen aufräumt, kommt wohl eher daher, dass er eine leicht narkotische Wirkung hat - das unangenehme Völlegefühl wird also abgemildert." Wer seinem Körper wirklich etwas Gutes tun will, sollte nach dem Essen spazieren gehen. Bewegung regt nämlich die Produktion der Magensäure an.