Als Zeugen geführt

Nach Zusammenstoß mit ICE: Lokführer und Fahrdienstleiter sollen vernommen werden

19.11.2023, 13:02 Uhr
Ein Regionalzug (l) streifte am 17.11. einen ICE. Jetzt ist die Fernverkehrsstrecke wieder frei.

© Peter Kneffel/dpa Ein Regionalzug (l) streifte am 17.11. einen ICE. Jetzt ist die Fernverkehrsstrecke wieder frei.

Nach dem seitlichen Zusammenstoß eines ICE mit einem Regionalzug auf halber Strecke zwischen München und Ingolstadt hat die Bahn die Strecke wieder weitgehend frei gegeben. Drei der vier Gleise sind wieder befahrbar, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn in Berlin am Sonntag sagte. Es gibt demnach keine Zugausfälle und Umleitungen mehr, aber es kann weiterhin zu Verspätungen im Regionalverkehr kommen.

Die Züge waren am Freitagnachmittag an einer Weiche am Bahnhof in Reichertshausen in Bayern seitlich zusammengestoßen. Sieben Menschen wurden dabei leicht verletzt. Zwei der Leichtverletzten wurden am Freitag im Krankenhaus Pfaffenhofen behandelt, aber noch am selben Tag wieder entlassen, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte.

Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr

Ob ein technischer Defekt oder ein menschlicher Fehler den Unfall verursacht hat, war zunächst unklar. Die Bundespolizei ermittelt laut Sprecherin wegen Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die zwei Lokführer und der Fahrdienstleiter werden demnach aber nicht als Beschuldigte, sondern als Zeugen geführt. Sie waren bis zum Wochenende aber noch nicht vernommen.

Nach Angaben der Bahn hatten die Züge einander am Freitag gegen 14.15 Uhr an einer Weiche am Bahnhof Reichertshausen gestreift. Laut Polizei war die Regionalbahn gerade aus dem Bahnhof herausgefahren, als es zu dem Zusammenstoß mit dem durchfahrenden ICE kam. Die rund 700 Fahrgäste aus den beiden Zügen mussten ihre Fahrt später mit Bus, Taxi oder anderen Zügen fortsetzen.