Bis 2026

Nächster Schritt in Richtung nachhaltige Zukunft: Legosteine bald aus erneuerbaren Materialien

Theresa Neuß

E-Mail zur Autorenseite

3.9.2024, 17:45 Uhr
Legosteine sollen bald nachhaltiger werden.

© IMAGO/Weingartner-Foto/CHROMORANGE Legosteine sollen bald nachhaltiger werden.

Beim Spielen sorgen sie für große Begeisterung und beim Aufräumen für heftige Schmerzen, wenn man versehentlich darauf tritt: Die zeitlosen Lego-Steine. Ihre Vielseitigkeit macht sie seit Generationen zu einem beliebten Spielzeug. Allerdings steht das Unternehmen zunehmend in der Kritik, da die Bausteine aus wenig nachhaltigen Materialien bestehen - doch nicht mehr lange.

Das Unternehmen strebt seit langem danach, nachhaltiger zu werden. Nun gibt es eine neue Ankündigung: Bis 2026 sollen die Hälfte der derzeitigen Plastikbausteine aus erneuerbaren Materialien gefertigt werden. Diese Bemühungen sind nicht neu. Im vergangenen Jahr unternahm das Unternehmen den Versuch, seine Steine vollständig aus recycelten Plastikflaschen herzustellen. Doch aufgrund der hohen Kosten musste dieses Vorhaben aufgegeben werden.

Denn: Nachhaltigkeit hat ihren Preis, doch Lego sei bereit diesen zu zahlen. Laut Niels Christiansen, dem Vorstandsvorsitzenden von Lego, investiert das Unternehmen bewusst, um die Industrie zu einer nachhaltigeren Entwicklung zu bewegen und die Lieferkette durch steigende Nachfrage zu verändern. Christiansen hofft, dass dies zu neuen, kostengünstigeren Materialien führen wird, da der Markt in diesem Bereich noch begrenzte Optionen bietet.

Ein spezielles Material als nachhaltige Lösung

Auf ihrer Website berichtet Lego, dass sie bereits über 600 alternative, umweltfreundlichere Materialien getestet haben, um sich vom erdölbasierten Kunststoff zu lösen. Seit 2018 bestehen flexible Teile, wie etwa Blumen, aus Bio-Polyethylen, das aus Zuckerrohr gewonnen wird. In Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation WWF stelle Lego sicher, dass das verwendete Zuckerrohr nachhaltig angebaut werde.

Auch die transparenten Legosteine beständen, nach eigenen Angaben, zu 20 Prozent aus nachhaltigen Materialien, die aus Küchenarbeitsplatten aus Kunstmarmor stammen. Zudem garantiert das Unternehmen, dass alle Steine, unabhängig von ihrem Alter, weiterhin kompatibel bleiben, sodass die Steine problemlos weiterverwendet werden können.

Für die zukünftigen Bausteine setzt Lego nun auf erneuerbares Harz als Hauptmaterial. Im Gegensatz zu Alternativen wie Speiseöl oder Abfallfetten aus der Lebensmittelindustrie, die zu kostspielig und technologisch noch unausgereift sind, scheint Harz eine geeignete Lösung zu sein – auch wenn die Kosten dabei um über 70 Prozent steigen. "Bisher haben wir beschlossen, dass wir die Last selbst tragen, und die zusätzlichen Kosten gehen zu Lasten unseres Ergebnisses. Wir sind nicht sicher, ob die Verbraucher bereit sind, dafür zu zahlen", erklärte Christiansen gegenüber der britischen Tageszeitung "Guardian".

Auch Verpackungen sollen umweltfreundlich werden

Nicht nur an den Materialien der Bausteine wird gearbeitet. Auch die Verpackungen sollen nachhaltiger werden. In allen Lego-Sets werden die Einwegbeutel, in denen die Steine verpackt sind, laut Website durch Tüten auf Papierbasis ersetzt. Gemessen am Gewicht seien bereits 93 Prozent der Verpackungen aus Papier oder Karton. Obwohl beachtet werden sollte, dass Plastik natürlich leichter ist als Papier.

Das Unternehmen hat sich ehrgeizige Ziele zur Reduzierung seiner Treibhausgasemissionen gesetzt: Bis 2032 sollen die Emissionen im Vergleich zu 2019 um 37 Prozent gesenkt werden, in Anlehnung an die Vorgaben des Pariser Abkommens. Bis 2050 strebt Lego sogar an, vollständig emissionsfrei zu werden. Lego ist überzeugt, "dass eine nachhaltige Zukunft möglich ist."

Keine Kommentare