Bundesweite erreichbar

Neuer wichtiger Notruf schon bald? Diese Krisennummer soll eingeführt werden - Bayern als Vorbild

Johanna Michel

Online-Redaktion

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25.04.2025, 18:19 Uhr
Die neue Notrufnummer soll bis spätestens Ende Juni 2026 eingerichtet werden. (Symbolbild)

© IMAGO/Sascha Steinach/IMAGO/Steinach Die neue Notrufnummer soll bis spätestens Ende Juni 2026 eingerichtet werden. (Symbolbild)

Jeder kennt sie – oder sollte sie zumindest kennen: Die Notrufnummern 110 und 112. In Deutschland gibt es aber noch zahlreiche weitere Nummern, die für Notsituationen wichtig sind und die nicht jeder kennt. Dafür soll es bald eine Lösung geben: Eine neue, einheitliche Nummer.

Wie mehrere Medien berichten, fordern Sozialverbände schon seit langem, dass es eine Nummer geben soll, über die Betroffene auch für Krisengespräche, wie beispielsweise die Nummer gegen Kummer, die Telefonseelsorge, das Info-Telefon Depression, die Nummer für Opfer von Gewalt und viele weitere weitergeleitet werden können.

Bis Juni 2026 soll demnach eine neue Notrufnummer eingerichtet werden, unter der sich Menschen in den verschiedensten Krisensituationen melden können. Diese zentrale Krisenhotline soll unter der 113 erreichbar sein.

Laut chip.de sei „ein zentraler Aspekt im Entwurf […] eine einheitliche Krisenhotline für ganz Deutschland. Ziel ist es, ein Konzept für eine bundesweit einheitliche Krisendienstrufnummer gemeinsam mit den Bundesländern zu entwickeln.“

In dem genannten Entwurf des Suizidpräventionsgesetzes hieß es, eine solche Krisenhotline müsse „[…] bis zum 30. Juni 2026 […] zum Aufbau und Betrieb einer zentralen und unentgeltlichen Rufnummer mit der bundesweit einheitlichen Rufnummer ‚113‘ für Menschen mit Suizidgedanken, Sterbewillige, Personen in Krisensituationen, Angehörige, nahestehende Personen, Hinterbliebene, professionelle Bezugspersonen und Medienschaffende mit der Möglichkeit der unmittelbaren technischen Weiterleitung an bereits regional verfügbare Krisendienste sowie der Vernetzung der Rufnummer des Krisendienstes mit dem Gesundheitsleitsystem“ entwickelt werden.

Bayern bereits Vorbild

Wie der Merkur berichtet, hatte Bayern bereits im Jahr 2022 eine einheitliche Krisennummer eingeführt – und könnte dadurch als Vorbild gelten.

Wie der Bayerische Rundfunk erklärt, soll die Nummer in Zukunft mehrere Vorteile haben. Sie soll 24 Stunden, sieben Tage die Woche erreichbar sein. Außerdem sollen am Telefon nicht nur Profis zu erreichen sein, die deutsch sprechen, sondern auch andere Sprachen.

Menschen, die an Depressionen oder Suizidgedanken leiden, sind nicht allein. Betroffene erhalten zum Beispiel bei der Telefonseelsorge niederschwellige Hilfe. Die Nummer 0800 111 0 111 ist rund um die Uhr besetzt, die Beratung ist kostenfrei und anonym. Auch der Krisendienst Mittelfranken ist 24 Stunden am Tag unter 0800 655 3000 oder 0911 42 48 55 0 erreichbar. Beratungen können auch Online oder vor Ort erfolgen. In schweren Notfällen verständigen Sie bitte den Rettungsdienst unter 112.

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