Zukünftige Ausrichtung
Neuerung bei der Post: Gibt es bald keine Briefträger mehr?
4.3.2022, 11:34 UhrNicht zuletzt hat die Corona-Pandemie für einen Paketboom gesorgt. Während die Anzahl der Pakete wegen des florierenden Online-Handels stetig zunimmt, geht die der Briefe dauernd zurück. Als Reaktion auf diese Entwicklung will die Deutsche Post ihr Zustellsystem ausbauen: Ab 2025 sollen mindestens 75 Prozent der Paketsendungen gemeinsam mit Briefsendungen zugestellt werden, wie der Bayerische Rundfunk mitteilt. Damit hängt auch die Ausweitung der Verbundzustellung zusammen.
Weil immer weniger Briefe: Älteres Konzept weiterführen
Dem Bericht "Planungsleitfaden Zustellnetz der Zukunft" zufolge helfen bereits rund die Hälfte der knapp 120.000 Postzusteller im Verbund aus. Der Rest verteilt sich zwischen den einzelnen Brief- und Paketboten. Die sogenannte Verbundzustellung, bei der Briefe und Pakete gemeinsam beim Adressaten zugestellt werden, wurde von der Deutschen Post ab 2018 schrittweise eingeführt. Bis dahin war die Zustellung von Paketen reine Aufgabe von DHL.
Aus Sicht der Deutschen Post ist die Zusammenlegung von Brief- und Paketsendungen eine wirtschaftliche Notwendigkeit: 2010 kamen 20 Briefe auf jede Paketsendung, 2030 sind es nur noch drei Briefe pro Paket.
Sorge um Aus für Briefträger
Dass künftig derselbe Postbote Briefe, Pakete und Werbung zustellt, birgt Einsparpotenziale, so die Bundesvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV Christina Dahlhaus gegenüber der Welt am Sonntag. Dadurch erhöhe sich auch die körperliche Belastung der Mitarbeiter in der Auslieferung und führe wiederum zu möglichen körperlichen Beeinträchtigungen.
"Der klassische Briefträger wird irgendwann Geschichte sein. Nicht jeder Briefzusteller kann mal eben in die Verbundzustellung wechseln", fügt Dahlhaus hinzu. Die Deutsche Post dementiert jedoch einen Stellenabbau. Die Mitarbeiterzahl werde sich nicht grundlegend ändern, sagte ein Sprecher dem Bayrischen Rundfunk gegenüber.
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