Zugleich Touristen-Rekord

Notstand auf beliebten Ferieninseln ausgerufen - Wasser wird knapp

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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6.8.2024, 10:04 Uhr
Die griechischen Inseln wie Kreta gehören zu den Traum-Reisezielen vieler Deutschen

© IMAGO/Nikolas Kokovlis/IMAGO/NurPhoto Die griechischen Inseln wie Kreta gehören zu den Traum-Reisezielen vieler Deutschen

Jedes Jahr zieht Kreta Millionen von Touristen an. Gerade wegen ihrer schönen Strände, der Vielfalt und dem milden Klima steht die griechische Insel auch bei den deutschen Urlaubern hoch im Kurs. Doch das Klima hat auch seine Schattenseiten, wie auf anderen Inseln Griechenlands herrscht auf Kreta aktuell ein großer Wassermangel.

In Messara im Süden von Kreta wurde wegen Wasserknappheit sogar der Notstand ausgerufen, wie "Euronews" mitteilte. Auch auf anderen Inseln ist die Lage nicht besser: So musste auch auf Leros, Sifnos und in Teilen von Kefalonia der Notstand ausgerufen werden. Ebenso kämpft auch Naxos derzeit mit einer Wasserknappheit und hat inzwischen nur noch ein Drittel der Wasservorräte des Vorjahres. "Die Lage ist definitiv schlimm. Der Klimawandel ist schuld an der Wasserknappheit, die wir derzeit erleben", sagte Dimitris Lianos, Bürgermeister von Naxos, zu "CNN".

Die Suche nach Lösungen

Auf der Insel Karpathos haben die Behörden Beschränkungen für die Befüllung von Swimmingpools erlassen, wie der "RND" berichtet.

Laut Informationen von "T-Online" hat die griechische Marine inzwischen angefangen, Wasser auf die betroffenen Inseln zu transportieren, um damit die Grundversorgung sicherzustellen.

Wer Kunde beim staatlichen griechischen Wasserversorgers EYDAP ist, bekam dieser Tage eine E-Mail. "Danke, dass du den Hahn zudrehst – ein kleiner Schritt von dir bedeutet einen großen Schritt für uns alle", wird das Schreiben von "RND" zitiert. Darunter folgen zahlreiche Wasserspartipps.

Des Weiteren suchen einige Inseln die Lösung in Meerwasserentsalzung als Lösung. So betreibt etwa Tinos sechs Entsalzungsanlagen, welche täglich rund 5000 Kubikmeter Süßwasser produzieren. Der Prozess ist allerdings teuer und aufwendig.

Tourismus verstärkt das Problem

In Trockenperioden taucht dieses griechische Dorf aus dem Seebett des Mornos-Stausees auf.

In Trockenperioden taucht dieses griechische Dorf aus dem Seebett des Mornos-Stausees auf. © Aristidis Vafeiadakis/Aristidis Vafeiadakis/ZUMA Press Wire/dpa

Verstärken könnte das Wasser-Problem auf den Inseln zudem ein neuer Besucher-Rekord, den Griechenland vermeldet. So soll die Zahl der Touristen in diesem Jahr auf bis zu 35 Millionen steigen. Die Prognosen werden regelmäßig von der National Bank of Greece erhoben; das Institut rechnet auf Basis vorläufiger Zahlen mit einem Besucheranstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die "Deutsche Presse-Agentur" berichtet.