Fluss Po stellenweise ausgetrocknet

Notstand wegen Dürre und Trockenheit: Das müssen Urlauber in der Toskana jetzt wissen

13.7.2022, 09:57 Uhr
Die Lebensader Italiens, der Fluss Po, ist aufgrund von einer Dürre und der herrschenden Trockenheit stellenweise ausgetrocknet. 

© IMAGO/Manuel Romano, IMAGO/NurPhoto Die Lebensader Italiens, der Fluss Po, ist aufgrund von einer Dürre und der herrschenden Trockenheit stellenweise ausgetrocknet. 

Die Lebensader Italiens, der Fluss Po, der rund 652 Kilometer lang ist, ist aufgrund der dort herrschenden Trockenheit und Dürre stellenweise ausgetrocknet. Der Fluss ist zwischen den Cottischen Alpen in Piemont und der Adriaküste Venetiens ist extrem wichtig für die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie.

Die italienische Regierung hat wegen Trockenheit und dem herrschenden Wassermangel Anfang Juli den Notstand für fünf Regionen ausgerufen. Diese Regionen sind betroffen: Piemont, die Lombardei, die Emilia-Romagna, Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Und das, während es in Rom selbst zu sehr hohen Temperaturen kommt. Der Ausruf des Notstandes kann nun Hilfsgelder, den Einsatz des nationalen Zivilschutzes sowie eine einfachere Handhabe für striktere Regeln ermöglichen.

Die Küstenregion Ligurien hat vor einigen Tagen ebenfalls den Notstand bei der Regierung beantragt, um Hilfsmittel zu erhalten.

Eingeschränkte Wassernutzung

Da all das nun mitten in der Urlaubssaison passiert, gibt es einiges, das Urlauber nun wissen und beachten sollten, wenn sie nach Norditalien reisen wollen.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte Pierlucio Ceresa vom Verband der Gemeinden am Gardasee, dass der aktuelle Wasserstand des Gardasees rund einen halben Meter tiefer ist als sonst. Touristen, die also beispielsweise von Felsen ins Wasser springen möchten, sollten vorher unbedingt die Wassertiefe prüfen. Sonst sollte die Wasserknappheit am Gardasee nicht weiter auffallen.

Strafe bei Regelmissachtung

Anders sieht es nur 25 Kilometer weiter weg, nämlich in Verona, aus. In der Stadt, die für "Romeo und Julia" so bekannt ist, dürfen die rund 257.000 Einwohner Trinkwasser tagsüber nur noch zum Kochen, Trinken, Putzen und für die Körperhygiene nutzen. Zwischen sechs und 21 Uhr dürfen hingegen keine Gärten oder Sportplätze bewässert, keine Autos gewaschen und keine Schwimmbäder befüllt werden. Wer diese Regelung missachtet, kann eine Strafe bis zu 500 Euro erhalten. Sie gilt bis zum 31. August.

Auch in Mailand wurden die Bewohner dazu aufgefordert, möglichst wassersparend zu leben und Aktivitäten, bei denen viel Wasser verbraucht wird, zu unterlassen. Weiter schaltete die Großstadt in der Lombardei ihre öffentlichen Brunnen ab und gab die Anweisung, Klimaanlagen nicht kälter als 26 Grad einzustellen. Grünanlagen und Sportplätze werden auch hier nicht mehr bewässert. In Venedig sieht die Situation sehr ähnlich aus.

Mineralwasser wird knapp

Umgerechnet auf die Einwohner wird in Italien so viel Mineralwasser konsumiert wie in keinem anderen europäischen Land - so berichtet es die Berliner Morgenpost. Aber auch dieses Angebot könnte zeitnah knapper werden. Der Umweltschutzverband Legambiente forderte zudem, dass die Mengenbeschränkung für die Abfüllung strenger geregelt werden sollte. Grund hierfür ist, dass Medienberichten zufolge einige Italiener angefangen haben sollen, aus Angst Trinkwasser zu hamstern.

Eine Ausweitung des Notstandes auf die Regionen in Mittelitalien sind nicht auszuschließen. Ein paar Städte reagieren bereits: Im toskanischen Pisa soll Trinkwasser ab dem heutigen 11. Juli beispielsweise nur noch im Haushalt verwendet werden. In der Stadt herrschen ähnliche Maßnahmen wie in Verona. Swimming Pools könnten in der Region also leer bleiben.