Offenbarung oder einfach nur normal? "Project Pan" - das steckt hinter dem neuen TikTok-Trend

Nürnberg - Ein neuer Trend erobert die Social-Media Welt: "Project Pan". Vielen öffnet es die Augen, andere halten das Thema für "gesunden Menschenverstand". Darum geht es.

Es war bereits in den vergangenen Jahren ein Thema auf Social-Media-Plattformen, doch insbesondere seit Jahresbeginn erobert es TikTok und Instagram im Sturm: "Project Pan". Was steckt hinter diesem Trend?

Bei "Project Pan" geht es darum, Produkte aufzubrauchen und die "Pan", also den leeren Behälter, zu erreichen. Die Challenge verfolgt das Ziel, den Fokus auf bereits vorhandene Produkte zu legen, anstatt ständig Neues zu kaufen oder alte, ungenutzte Dinge wegzuwerfen. Ob Bodylotion, Gesichtscreme, Shampoo, Deo oder Schminke – die Herausforderung lautet: Erst aufbrauchen, dann darf erst nachgekauft werden.

Zwischen Begeisterung und Skepsis

Was für viele logisch klingt, sorgt in den sozialen Medien für große Begeisterung. Unter dem Hashtag #projectpan finden sich auf TikTok und Instagram bereits knapp 800.000 Videos und Beiträge. In einem TikTok-Video zeigt eine Userin beispielsweise ihre Vielzahl an Schminkprodukten und berichtet, dass sie nun mit der Challenge startet, weil ihr Überkonsum "so nicht mehr weitergehen kann".

@lilly_claire8 i didn’t even know it was this bad. #projectpan #underconsumption #fyp #projectpan2025 #organzing #startingprojectpan #projectpaninspo #sephora #makeup #skincare ♬ Vogue (Edit) - Madonna

Die Reaktionen in den Kommentaren sind gemischt. Viele sind begeistert und unterstützen sich gegenseitig: "Bestes Gefühl! Mache 'Project Pan' seit einigen Monaten und das Gefühl Dinge leerzumachen ist einfach viel besser, als neue Produkte zu kaufen", schreibt eine Nutzerin. Andere hingegen zeigen sich skeptisch und verständnislos: "Ich dachte, das wäre normal" oder "das ist doch nur gesunder Menschenverstand" ist unter dem Beitrag zu lesen.

Warum nachhaltiger Konsum so wichtig ist

Dass sich aus umwelttechnischen Gründen etwas am Überkonsum ändern muss, ist längst bekannt. Laut dem deutschen Umweltbundesamt ist der Konsum privater Haushalte allein für mehr als ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Mit etwa 2,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid stellen diese Emissionen den größten Anteil im ökologischen Fußabdruck eines deutschen Durchschnittsbürgers dar – und das, ohne die Emissionen aus der Produktion der konsumierten Güter einzubeziehen.

Auch der Wasserverbrauch ist enorm: Für die Herstellung von Lebensmitteln, Kleidung und anderen Konsumgütern werden pro Person täglich durchschnittlich 7.200 Liter Wasser benötigt.

Trends wie "Project Pan" können unter Umständen dazu beitragen, Menschen für einen bewussteren Konsum zu sensibilisieren. Nachhaltiger Konsum bedeutet laut dem Bundesministerium für Umwelt "bewusster Konsum, genauer hinzuschauen und eine eigene Gesamtbilanz vor Augen haben."